Literatur
Kulturpolitik mit Blindenhund
Kunststaatssekretär Morak in Frankfurt über die Herausforderung Alltag
Frankfurt - "Nur vom Alltag" erzählen wollte VP-Kunststaatssekretär Franz Morak beim traditionellen Österreich-Empfang zur Buchmesse am Mittwochabend im Frankfurter Städel-Museum. "Angesichts der Ewigkeit hinter mir ist das eine Herausforderung", so Morak mit einem Blick auf ein großformatiges Bild des deutschen Malers Anselm Kiefers.
Dass zum Alltag auch Dank und Würdigung gehört, führte Morak in seiner kurzen Rede aus. Empfänger der anerkennenden Worte waren zunächst die österreichischen Verleger. "Ich weiß heute als Politiker, was Konkurrenz in der Verlagslandschaft heißt", so Morak, "ich weiß, unter welchem Druck Sie stehen und was Sie jeden Tag leisten."
Worte des Dankes gingen auch an den Präsidenten des Hauptverbandes des österreichischen Buchhandels, Anton C. Hilscher - "für Tipps beim Buchpreisbindungsgesetz" - und nicht zuletzt an den scheidenden für Literatur in der Kunstsektion zuständigen Ministerialrat Wolfgang Unger. Für ihn, so Morak, sei der Beamte wie ein Blindenhund gewesen, der ihn durch den Dschungel der Literatur geführt habe.
Morak wies auch nochmals auf die Bedeutung der Verlagsförderung als "wesentliches Instrument, die österreichischen Verlage und Autoren zu forcieren" hin. Weiters betonte er den Besuchern des Österreich-Empfangs gegenüber die substanzielle Bedeutung von Kunstproduktion und -produzenten - und meinte: "Die Regierung ist sich bewusst, dass die Basis jeder Kulturarbeit das Schreiben, bildende Kunst und Musik sind."
Abschließend äußerte sich Morak nochmals zum am Dienstag im Ministerrat für die Jahre 2001 und 2002 beschlossenen Kunstbudget. Das um eine "Marginalie" (16 Millionen Schilling) gestiegene Budget sei laut Morak so hoch wie vor drei Jahren. (APA)