Literatur
Turbulenter Auftritt von Leni Riefenstahl
Sie präsentierte ihren autobiographischen Bildband - und schied wie stets die Geister
Frankfurt/Main - Einen turbulenten Buchmesse-Auftritt hat die nach wie vor umstrittene
deutsche Filmemacherin und Fotografin Leni Riefenstahl am Donnerstag in Frankfurt erlebt. Die oft wegen ihrer Nähe zum
Hitler-Regime angegriffene Riefenstahl wurde aus einer Menge von rund 400 Journalisten und Schaulustigen mit Beifall und
Anerkennung, aber auch mit Hohn-Gelächter und Kopfschütteln bedacht.
Der Taschen Verlag leitete die Vorstellung des Bildbandes "Leni Riefenstahl - Fünf Leben" mit einem Kurzfilm ein, in dem
Aufnahmen aus Riefenstahls Propaganda-Film "Triumph des Willens" - über einen NSDAP-Reichsparteitag mit Adolf Hitler
und Nazi-Aufmärschen - sowie bunte Tauchbilder der Unterwasserwelt zusammengeschnitten sind. Die 98-Jährige warf
Medien unwahre Berichterstattung vor. Sie habe nur sieben Monate etwas mit dem NS- Regime zu tun gehabt und verfluche
den Tag, an dem sie Hitler getroffen habe. Sie werde als eine "Verbrecherin" abgestempelt, obwohl sie nie
NSDAP-Mitglied gewesen sei und nichts "mit den grauenhaften Verbrechen im Namen des deutschen Volkes" der Nazis zu
tun gehabt habe. (APA/dpa)