Ferrara - Die Lage in den Hochwassergebieten in Italien und der Schweiz ist weiter gespannt. Die Flutwelle in der norditalienischen Po-Ebene bahnte sich am Freitag ihren Weg zur Adria. Die Flutwelle in Norditalien veranlasst die Hilfskräfte zu einer Großaktion: An diesem Freitag soll eine Eisenbahnbrücke im Raum Ferrara mit Winden angehoben werden, damit das angestaute Wasser schneller abfließen kann. Das berichtete das italienische Fernsehen Donnerstag Abend. Rettungskräfte verstärkten auch in der Nacht zum Freitag die Schutzdämme am Ufer des Po. An mehreren Stellen wurden die Wälle geöffnet, um die Wassermassen in Felder abfließen zu lassen. Fachleute berichten, die Flutwelle bewege sich nur sehr langsam fort. Dadurch drohten die Dämme aufgeweicht zu werden. Mehr als 30.000 Menschen mussten wegen der verheerenden Überschwemmungen vorübergehend ihre Häuser verlassen. 24 Tote wurden bis zum Abend in den nordwestitalienischen Überschwemmungsgebieten Aostatal, Piemont und Ligurien geborgen. Nach fünf Vermissten wird im Piemont noch gesucht. Die Flutwelle bedroht nun auch die Städte am Unterlauf des Po im Osten des Landes. Der Wasserpegel in der Region war auf zehn Meter gestiegen und damit höher als bei der Flutkatastrophe von 1951. Gegen Abend gingen die Pegelstände leicht zurück. (APA/dpa/Reuters)