Österreich
Opfer der "Kursk" werden möglicherweise nicht geborgen
Russischer Marine-Chef: Absage der Aktion, falls zu gefährlich für die Taucher
Moskau - Die Leichen der 118 Seeleute an Bord des gesunkenen russischen U-Bootes "Kursk" werden nach Angaben des
russischen Marine-Chefs Admiral Wladimir Kurojedow vielleicht niemals geborgen. Kurojedow teilte am Donnerstag in Moskau mit, er
werde zu einer Absage der Operation gezwungen sein, falls sich die Situation in dem in mehr als hundert Meter Tiefe liegenden U-Boot als zu
gefährlich für die Taucher herausstelle.
Am Mittwoch war die Bergung der Toten um mindestens eine Woche verschoben worden. Präsident Wladimir Putin hatte den Angehörigen
eine Bergung der Opfer versprochen. Den Untergang der "Kursk" Mitte August hatte keines der Besatzungsmitglieder überlebt. Der
stellvertretende russische Generalstabschef, Generaloberst Waleri Manilow, hatte laut der Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch gesagt,
die meisten Familien seien gegen eine Bergung der Leichen.
Vize-Ministerpräsident Ilja Klebanow hatte angekündigt, die Bergung sei wegen schlechten Wetters auf Dienstag oder Mittwoch nächster
Woche verschoben. Die norwegische Bergungsfirma, die mit den russischen Experten zusammenarbeitet, hatte indes erklärt, ihre Technik sei
auch bei schlechtem Wetter einsatzbereit. Im kommenden Jahr soll eventuell das ganze U-Boot gehoben werden. An Bord des Schiffes
befindet sich ein Atomreaktor, der die Antriebsenergie lieferte. Atomwaffen sollen nach offiziellen Angaben nicht an Bord sein. Die Ursache
des Untergangs der "Kursk" ist noch immer nicht geklärt. (APA/Reuters)