Die UEFA hat gegen beide Teams harte Strafen verhängt. Der Franzose Gilles Grimandi von Arsenal wurde für drei Partien in der Eliteliga gesperrt, weil er dem Argentinier Diego Simeone den Ellenbogen ins Gesicht gestoßen und ihn verletzt hatte. Obwohl Schiedsrichter Helmut Krug die Szene nicht bemerkt hatte, wertete die UEFA die Aktion nachträglich als Tätlichkeit. Wegen seines rassistischen Verhaltens wurde Mihajlovic für die zwei verbleibenden Begegnungen in der Champions-League-Vorrunde suspendiert. Geldstrafen wurden gegen beide Klubs verhängt. Lazio muss 70.000 Schweizer Franken (46.487 Euro/639.674 S) zahlen, unter anderem weil die Fans Gegenstände auf das Spielfeld geworfen haben. Arsenal wird 20.000 Franken (13.282 Euro/182.764 S) zahlen, weil sich die Mannschaft zu Beginn des Spiels und in der Halbzeit verspätet hat. Die Vorgeschichte Der farbige Londoner Spieler Vieira hatte behauptet, Mihajlovic habe ihn als "schwarzen Affen" bezeichnet. Mihajlovic bestätigte in der italienischen Presse das Wortgefecht mit Vieira. "Ich habe ihn Scheiß Schwarzer genannt. Und dies auch nur nachdem mich Vieira als Scheiß Zigeuner beschimpft hatte", erklärte Mihajlovic. Gleichzeitig betonte der Serbe jedoch, dass seine in der Wut benutzten Ausdrücke nicht rassistisch gemeint gewesen seien. Aufregung in Großbritannien Die Affäre schlägt derweil vor allem in Großbritannien immer höhere Wogen. Die englische Zeitung "Daily Mail" berichtete unter der Schlagzeile "Das faschistische Gesicht Italiens" über die Vorfälle in Rom. Der "Mirror" meldete gar, "Vieira will nie wieder in Italien spielen". Lazio-Clubchef Sergio Cragnotti, der sich in der Vergangenheit immer wieder deutlich gegen jede Form von Rassismus in den Stadien gewandt hatte, sieht Lazio "durch völlig überzogene Attacken der Presse" geschädigt. Die Lazio-Aktie fiel in dieser Woche um 2,68 Prozent, weshalb Cragnotti Schadensersatzklagen ankündigte. Die Römer sich zum wiederholten Mal mit Rassismus in Verbindung gebracht. Im römischen Olympiastadion waren in der Vergangenheit wiederholt rassistische Spruchbänder in den Fan-Kurven zu sehen. "Wir haben alles getan, um dies zu verhindern. Die Münder können wir aber nicht zukleben", hatte Italien Innenminister Enzo Bianco nach dem Vorfall in Rom gesagt. Die Regierung hatte ein Dekret verabschiedet, das den Abbruch von Spielen vorsieht, wenn es den Clubs nicht gelingt, rassistische Spruchbänder während des Spiels von den Rängen zu entfernen. (APA/dpa)