Belgrad - Zwei Wochen nach dem Sturz von Slobodan Milosevic soll eine Übergangsregierung die größere jugoslawische Teilrepublik Serbien stabilisieren. "Wegen der Interessen des Volkes und Staates werden wir eine Hilfsregierung mit unserem Erzfeind, den Sozialisten bilden", sagt Zoran Djindic, einer der Führer der Demokratischen Opposition Serbiens. Noch an diesem Wochenende, spätestens bis Montag, soll in Serbien die neue gemeinsame Führung stehen und das Parlament aufgelöst werden. Aufgabe wird sein, das Land bis zu vorgezogenen Parlamentswahlen vor "Chaos und Anarchie" zu bewahren. Nach den Siegen der Demokratischen Opposition bei den jugoslawischen Präsidenten- und Bundeswahlen, den serbischen Kommunalwahlen und den darauf folgenden landesweiten Massenprotesten Anfang Oktober ist die sozialistische Regierung der Gefolgsleute von Milosevic praktisch entmachtet. Nach einem Jahrzehnt uneingeschränkter Diktatur sitzen Milosevic-Leute aber immer noch an vielen wichtigen Machthebeln. Die Neuwahlen am 23. Dezember sollen sie endgültig absetzen, hofft die bisherige Opposition. (APA)