Forschung & Geschlecht
Fortschritt in Richtung Aids-Impfstoff
Forschungsprojekte mit Affen legen nahe, dass die verhindert werden kann
Der Wissenschaftler Dan Barouch von der Beth Israel Deaconess and Harvard Medical School hat gemeinsam mit KollegInnen einen entscheidenden Fortschritt in Richtung Aids-Impfstoff erzielt. Forschungsprojekte mit Affen legen den Schluss nahe, dass dieser Impfstoff die Erkrankung von Aids-Infizierten verhindern kann. Der Impfstoff kann eine Ansteckung nicht verhindern. Er ermöglicht jedoch jene Stärkung des Immunsystems, die eine Bekämpfung des Virus erlaubt.
Der Impfstoff besteht aus einer DNA-Substanz, die das Immunsystem stimuliert, und einem zusätzlichen Immunsystem-Protein. Dieses Protein ist dafür bekannt, dass es die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers anregt.
Rund die Hälfte der Gruppe starb
Die Wirksamkeit des Impfstoffes wurde an Rhesusaffen getestet, die mit einer besonders gefährlichen Variante des Aids-Virus infiziert wurden. Bei jenen Affen, die nicht geimpft wurden, breitete sich das Virus rasch aus und ihre Immunsysteme wurden schwer geschädigt. Rund die Hälfte der Gruppe starb innerhalb von 140 Tagen nach der Infektion.
Die Affen, die den kombinierten Impfstoff erhalten hatten, wiesen viel höhere Werte bei den Immunsystem-Zellen auf und nur sehr geringe Spuren des Virus. Keiner der Affen erkrankte an Aids. Von jenen Affen, die nur mit der DNA-Substanz Substanz geimpft wurden, zeigen zwei nach 140 Tagen alle Symptome von Aids.
Nachfolgestudie geplant
Die WissenschaftlerInnen planen eine Nachfolgestudie, um die Wirksamkeit des Impfstoffes über einen längeren Zeitraum zu erforschen. Laut Barouch kann die durch den Impfstoff ausgelöste Immunreaktion den Verlauf einer Aids-Infektion entscheidend beeinflussen.
Können die Erfolge der Forscher bei Affen auf den Menschen übertragen werden, profitieren vor allem Menschen in ärmeren Ländern. Im Westen wird HIV-Infizierten oft eine ganze Reihe von Medikamenten verabreicht. Die meisten dieser Medikamente sind jedoch so teuer, dass sie für die Patienten in vielen Ländern nicht erreichbar sind. (pte)