Mit ihrem vorletzten Stück "Gier" ("Crave"), das der junge Regisseur Ali M. Abdullah als österreichische Erstaufführung beim steirischen herbst inszeniert, verlässt Sarah Kane die Daramturgie des britischen Wellmade-play, in die sie die apokalyptischen Horrorszenarien ihrer ersten Stücke verpackte. Die Autorin hatte das Stück zunächst unter einem Pseudonym veröffentlichen wollen. Es ist beinahe hörspielhaft stilisiert. Zwei Männer und zwei Frauen sprechen von ihrer Liebe, ihren Hoffnungen und Sehnsüchten, ihren Enttäuschungen und ihrer Einsamkeit. Nach und nach entsteht aus den abgerissenen Dialogen ein Geflecht von Motiven. Umrisse eines biografischen Mosaiks. Sarah Kane wurde 1971 in Essex (GB) geboren. Durch die Uraufführung ihres ersten Stücks "Blasted" ("Zerbombt") am Londoner Royal Court Theatre 1995, die zu einem der größten Skandale der Londoner Theatergeschichte führte, schlagartig bekannt. Sie wurde zur Galionsfigur der jungen britischen Dramatik und feierte mit ihren Stücken in Deutschland und Österreich Erfolge. Kurz nach ihrem 28. Geburtstag, im Februar 1999, nahm sich Sarah Kane in einer Londoner Klinik das Leben. Österreichische Erstaufführung: 21.10., 20 Uhr
weiter Aufführungen: 23,24,31.10.; 20 Uhr
Schauspielhaus Graz
(red)