New York - Anfang April sorgte ein neuer Fall von Online-Betrug für Aufsehen: Ein damals Unbekannter hatte in einem Finanz-Forum bei Yahoo die Meldung veröffentlicht, der US-Hersteller von Kommunikationselektronik, PairGain Technologies, habe ein Übernahmeangebot eines israelischen Unternehmens erhalten und diesem zugestimmt. Gerüchte dieser Art werden häufiger in die Welt gesetzt und sind meist ebenso unwahr wie in diesem Fall. Ungewöhnlich war allerdings, daß der Schreiber zur Bestätigung seiner Informationen auf den Finanzinformationsdienst Bloomberg verwies und eine URL angab. Diese URL führte aber nur scheinbar auf die Seiten des Dienstes. Das unter der URL zu findende Design sah zwar dem des Dienstes ähnlich. Es handelte sich aber tatsächlich um eine Seite, die der Betrüger speziell für diesen Fall angefertigt hatte. Die Seite war bei dem kostenlosen Hosting-Dienst Angelfire unter falschem Namen gespeichert. Dennoch wurde der Täter wenige Tage später gefaßt. Es handelte sich einen Mitarbeiter PairGains. Dieser muß sich nun am 6. Juli erstmals vor Gericht verantworten. Als Höchststrafe drohen im 10 Jahre Haft und bis zu einer Million Dollar Geldstrafe. Doch vermutlich erhält er ein weit milderes Urteil, denn er hat die Tat bereits gestanden und bekennt sich schuldig. Vermutlich wird er also mit einer Haftstrafe zwischen 10 und 16 Monaten davonkommen. Als Begründung sagte er, daß er durch die Mitteilung den Börsenkurs seiner Firma in die Höhe treiben wollte, um daran zu verdienen. Als er aber gesehen habe, welches Aufsehen sein "Hoax" (Falschmeldung) verursachte, habe er kalte Füße bekommen. (akademie/pte)