Bethesda - Forscher des National
Institute of Allergy and Infectious
Diseases (
NIAID
) haben
herausgefunden, dass ein
einziges Gen für die Resistenz des
Malaria-Erregers Plasamodium
falciparum gegen das Medikament
Chloroquin verantwortlich ist. Die
Entdeckung könnte es
ermöglichen, das weit verbreitete
Prophylaxe-Präparat
weiterzuentwickeln und im Kampf
gegen die gefährlichste Variante der gefürchteten Tropenkrankheit, die
Malaria tropica, wieder einzusetzen.
Bisher ging man davon aus, dass die Chloroquin-Resistenz durch das
Zusammenspiel von mehreren Genen bestimmt wird. "Die Entdeckung eines
einzelnen für die Resistenz veantwortlichen Gens verändert unsere Sicht
dramatisch", meint David Fidock, Author der in der Fachzeitschrift
Molecular
Cell
veröffentlichten Studie. "Wir können dadurch
die Ausbreitung resistenter Populationen des Erregers besser überwachen
und gezielter Wege zur Überwindung der Resistenz suchen."
Hilfe für einen alten Haudegen
Chloroquin - in Europa unter der Bezeichnung Resochin oder Nivaquin
bekannt - wurde in den 40er Jahren eingeführt und gilt als eines der
verdientesten Präparate zur Vorbeugung von Malariainfektionen. Zwar
wurden vereinzelte Fälle von resistenten Erregern schon bald nach
Einführung des Medikaments bekannt, seit den 70er Jahren traten aber vor
allem in Ostafrika und Südostasien verbreitet Plasmodien-Stämme auf, die
mit Chloroquin/Resochin nicht mehr bekämpft werden konnten.
Ersatzpräparate wie Lariam oder Malarone haben zum Teil erhebliche
Nebenwirkungen oder sind wesentlich teurer als Resochin, was den
verbreiteten Einsatz in Entwicklungsländern erschwert.
Der Malaria-Erreger gelangt durch den Stich der Anopheles-Mücke in den
menschlichen Körper, wo er die roten Blutkörperchen befällt und periodische
Fieberschübe auslöst. Jährlich erkranken weltweit 300 bis 500 Mio. Menschen
an den verschiedenen Formen der Malaria, mehr als eine Mio. Menschen, vor
allem Kinder, sterben daran. (pte)