Leverkusen/Köln - Die Affäre Christoph Daum nimmt immer größere Ausmaße an. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat gegen den ehemaligen Trainer des deutschen Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen Ermittlungen wegen des Verdachts auf unerlaubten Besitz von Betäubungsmitteln aufgenommen. Am Freitag durchsuchten Beamte der Strafermittlungsbehörden das Privathaus des 47-Jährigen im Kölner Vorort Hahnwald und auch den früheren Trainerraum sowie das Büro Daums in der Leverkusener BayArena. Dies bestätigten sowohl die Behörden wie auch Bayer-Sprecher Uli Dost. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Erich Jung aus Koblenz erklärte, werde bereits seit längerer Zeit ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt fünf Beschuldigte geführt. "Im Rahmen der Ermittlungen, die sich vornehmlich gegen zwei Personen richten, die Handel mit Betäubungsmitteln treiben, haben sich Erkenntnisse ergeben, die Anlass dafür gegeben haben, auch ein Ermittlungsverfahren gegen Herrn Daum einzuleiten." Daum werde im Rahmen des von der Staatsanwaltschaft Koblenz geführten Verfahrens der unerlaubte Besitz von Betäubungsmitteln zur Last gelegt, gab Jung bekannt. Des Rätsels Lösung? Das Rätsel, warum sich der Fußballlehrer freiwillig einer Haaranalyse unterzogen hat, die ihn letztlich überführte, will ausgerechnet die Bild-Zeitung aus "verlässlicher Quelle" erfahren haben. Daum soll sich zuvor in Holland heimlich einer Haarprobe unterzogen haben, die negativ ausgefallen sein soll. Daraufhin habe er den Test in Deutschland gewagt und prompt ein Eigentor kassiert. Leverkusens Manager Reiner Calmund weiß davon zwar nichts, aber es würde wenigstens das irrationale Verhalten Daums erklären, das als "unglaubliche Dummheit" oder als "Realitätsverlust eines Drogenkranken" interpretiert wurde. (APA/dpa)