Bethesda - Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, das Gen des Malaria-Erregers ausfindig zu machen, das für die Resistenz gegen Medikamente verantwortlich ist. Das früher häufig verwendete Arzneimittel Chloroquin könnte damit erneut als wirksames Mittel gegen die heimtückische Erkrankung verwendet werden. Das berichtet das amerikanische Wissenschaftsmagazin Molecular Cell in seiner jüngsten Ausgabe. Thomas Wellems vom amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) hat mit seinem Team entdeckt, dass auf einem einzigen Gen des Erregers namens PfCRT vier bis acht Mutationen für die Veränderung verantwortlich sind. Das Gen liegt auf dem Chromosom 7 und kontrolliert wahrscheinlich ein Protein im Verdauungssystem der Erregers Plasmodium falciparum. Ursprünglich glaubten Forscher, dass mehrere verschiedene Gene zur Resistenz führten. Wissenschaftler gehen nun davon aus, dass es relativ einfach sei, die Zusammensetzung von Chloroquin so zu verändern, dass es wieder gegen den mutierten, resistenten Erreger wirke. Das Medikament Chloroquin hat im Gegensatz zu anderen Präperaten einige Vorteile: Es ist billig und effektiv. Das Medikament wird seit den vierziger Jahren verwendet. In den vergangenen Jahrzehnten hat es jedoch in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Südamerikas durch Resistenzen seine Wirksamkeit verloren. Weltweit, so schätzt die WHO, gebe es zwischen 300 und 500 Mio. Malaria Infizierte. Mehr als eine Mio. Menschen sterben jährlich an der Krankheit. (pte)