Die von der FP-Spitze abgesetzte Sozialministerin Elisabeth Sickl muss aus der Politik ausscheiden. Ursprünglich war Sickl das Bundesratsmandat von Landesgeschäftsführer Kurt Scheuch in Aussicht gestellt worden, der statt Sozialminister Herbert Haupt in den Nationalrat wechselt. Da Kärnten ab 1. Jänner turnusmäßig die Bundesratspräsidentschaft zusteht, wäre das ein auch für sie akzeptables Trostpflaster gewesen. "Sickl ist kein Sozialfall", meinte hingegen Jörg Haider. Die Partei folgte - allerdings erst nach stundenlangen Diskussionen. Sickl, die sich nach jahrelanger Karenz erst vor wenigen Wochen als Schuldirektorin pensionieren ließ, zieht sich auf ihr Schloss Albeck bei Sirnitz zurück, wo sie ein Restaurant und Kulturzentrum betreibt, das derzeit ihr Sohn führt. Ob es anderen Regierungskollegen ähnlich ergehen wird, ist ungewiss. Derzeit werden weitere Personalrochaden dementiert - übrigens genauso, wie das vor Sickls Abgang passierte. (stein - DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25. 10. 2000)