Wien - Die Lauda Air Italia S.p.A., Mailand, an der die börsenotierte Lauda Air Luftfahrt AG mit 33 Prozent beteiligt ist, beendet das Geschäftsjahr 1999/2000 (per 31. Oktober) mit einem Verlust im Ausmaß zwischen umgerechnet 50 und 60 Mill. S. Diese Zahl nannte Lauda Air-Gründer Niki Lauda am Mittwoch. "Wir haben sehr gut auf die höheren Kosten reagiert, die durch die steigenden Rohstoffpreise entstanden sind", erklärte der Geschäftsführer der Lauda Air Italia, Andrea Molinari. Die Gesellschaft erzielte einen Umsatz von 270 Mrd. Lire (1,92 Mrd. S/139,44 Mill. Euro). Die Lauda Air Italien beschäftigt 500 Personen und bietet Charterflüge ab Rom und Mailand und demnächst auch ab Verona in Richtung Karibik, Malediven und andere Übersee-Destinationen an. Größter Aktionär der Lauda Air Italien ist die Gesellschaft Volante, an der wiederum die Lauda Privatstiftung 20 Prozent hält, 77 Prozent besitzt die Treuhandgesellschaft Finnat Fiduciaria S.p.A. und drei Prozent Geschäftsführer Molinari. Zeitweise für Verwirrung sorgte eine Agenturmeldung aus Italien, wonach Niki Lauda zum neuen Präsidenten der Lauda Air Italia ernannt worden sei. In einer ersten Reaktion wies Lauda diese Meldung gestern empört von sich. Heute bestätigte er aber gegenüber der APA, turnusmäßig bereits im Mai zum Präsidenten im "Board of Directors" ernannt worden zu sein. Dieses Gremium habe in Italien jedoch nur repräsentative Aufgaben und sei weder mit Vorstand noch mit einem kontrollierenden Aufsichtsrat vergleichbar. "Der Präsident hat darin keine Funktion und keinen Einfluss auf irgend etwas, es ist nur ein Ehrentitel", sagte Lauda. Geschäftliche Entscheidungen treffe ausschließlich Geschäftsführer Molinari, der heute mit Lauda in Wien zusammentrifft. Niki Lauda gehört dem fünfköpfigen "Verwaltungsrat" seit Gründung der italienischen Lauda Air S.p.A. 1990 an. "Ein italienisches Gesetz sah vor, dass kein Ausländer Präsident oder Geschäftsführer einer italienischen Fluggesellschaft sein darf. Nach der Abschaffung dieser Regelung haben wir bei der Erneuerung des Verwaltungsrats Niki Lauda zum Präsidenten gewählt", erklärte Molinari gegenüber der APA. Molinari übte auch Kritik an österreichischen und deutschen Medien, die Lauda Air Italia in einen Topf mit der finanziell angeschlagenen Lauda Air AG werfen. "Wir können keineswegs von Krise sprechen", betonte Molinari, der ausländischen Medien eine "verleumderische Berichterstattung" über die finanzielle Lage der Gesellschaft vorwarf. Die Lauda Air AG kann durch den in der Vorwoche eingeleiteten Verkauf und das Zurückleasen von fünf Flugzeugen im laufenden Geschäftsjahr eine drohende Zahlungsunfähigkeit abwenden und ausgeglichen bilanzieren. (APA)