Rochester - Forscher der
Mayo Clinic
haben gemeinsam mit den
EXACT Laboratories
einen neuen nichtinvasiven Test zur
Früherkennung von Darmkrebs entwickelt. Im Versuch lag die
Treffsicherheit des Tests bei 91 Prozent. Eine weiterentwickelte Version mit
einer höheren Trefferquote soll in etwa zwei Jahren auf den Markt kommen.
In Amerika sterben jährlich 56.000 Menschen an Darm- und Mastdarmkrebs.
Für den Test ist lediglich eine Stuhlprobe notwendig. Das neue Verfahren
analysiert die DNA-Spuren der Oberfläche von kolorektoralen Tumoren, die
mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Die vergleichsweise hohe
Trefferquote wird durch das Feststellen von für diese Erkrankungen
spezifischen DNA-Anomalien ermöglicht.
Polypenerkennung
Der leitende Gastroenterologe David Alquist
erklärte, dass dieser
Test neben Krebserkrankungen in Darm und Mastdarm auch präkanzeröse
Polypen erkennt. Durch eine endoskopische Entfernung dieser Polypen lasse
sich die Entstehung von kolorektoralem Krebs verhindern.
Für die aktuelle Studie wurden Stuhlproben von 61 Patienten analysiert.
Den EXACT Wissenschaftlern war nicht bekannt, dass 22 Teilnehmer an
Darmkrebs erkrankt waren, 11 große präkanzeröse Polypen hatten und 28
gesund waren. 91 Prozent der Krebserkrankungen und 73 Prozent der
Polypen wurden durch den Test richtig diagnostiziert.
Laut Alquist stehen die Chancen gut, dass der neue DNA-Test in Zukunft
den bisherigen Standard-Test ersetzen wird. Dieser Test untersuchte das
Vorhandensein von Blut im Stuhl als Hinweis auf eine Krebserkrankung. In
fünf bis zehn Prozent der Fälle habe dieser Test zu falsch positiven oder
unrichtigen Ergebnissen geführt. "Das bedeutet, dass sich jedes Jahr
zahlreiche Patienten einer unnötigen und unangenehmen
Dickdarmspiegelung unterzogen haben." (pte)