New York - Der US-Telekommunikationskonzern AT&T spaltet sich in vier Gesellschaften auf. Dies gab das Unternehmen am Mittwoch in York bekannt. Damit gibt AT&T praktisch seine Vision eines Komplettanbieters für Kommunikationsdienstleistungen auf und zerlegt sein Telefon- und Kabel-TV-Imperium, dessen Aufbau drei Jahre dauerte. Mit der Aufspaltung werden vier Einheiten entstehen, einschließlich einer eigenständigen Mobilfunkgesellschaft und einer Kabelgesellschaft. Die anderen zwei Bereiche, die den Kern der neuen AT & T bilden sollen, bestehen aus einer Einheit für das Telekommunikationsnetzwerk und einer Tochter für das Geschäft mit Ferngesprächen. Die Firmen sollen aber alle unter der AT&T-Marke operieren. Restrukturierungsplan soll 2002 abgeschlossen sein Den Angaben zufolge sollen die Aktionäre von AT&T ihre Anteilsscheine in Papiere der neuen Unternehmen tauschen. Zugleich teilte das Unternehmen mit, die Dividende für die vier Aktien werde deutlich niedriger sein als die bisher übliche Zahlung von 88 Cent. Der Restrukturierungsplan, der 2002 abgeschlossen sein soll, markiert eine radikale Abkehr von der bisherigen Unternehmensphilosophie. Firmenchef C. Michael Armstrong hatte angesichts von fallenden Preisen bei Ferngesprächen auf einen Ausbau der Unternehmens zum Anbieter von Telefon-, Fernseh- und Internetdienstleistungen gesetzt. Dazu zählte unter anderem die Übernahme von Kabel-TV-Gesellschaften in den USA. Zunächst hatte die Wall Street die ehrgeizigen Pläne bejubelt und die Aktien Anfang des Jahres auf ein Rekordhoch getrieben. Als aber die Preise für Ferngespräche in den USA schneller sanken als erwartet und damit die Umsatzprognosen von AT&T gefährdeten, brachen die Aktien des Unternehmens ein. Armstrong betonte, die einzelnen Unternehmen könnte schneller auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren, sie würden aber weiter unter dem Markennamen AT&T operieren und gemeinsam Dienstleistungen anbieten. Die Beschäftigten hätten bessere Aufstiegschancen. Zuletzt beschäftigte das Unternehmen 163.600 Mitarbeiter. Die Aufspaltung ist die dritte Restrukturierung des früheren Telefonmonopolisten seit 1984. (APA/AP)