Barcelona - Der GAK war für Espanyol zumindest im Zweitrunden-Hinspiel des UEFA-Cups nur eine leichte Beute. Der aktuelle Tabellenvorletzte der spanischen Fußball-Meisterschaft erteilte im mehr als ungleichen Duell der Cupsieger ihrer Länder den inferioren Grazern eine Lektion und schickten sie mit einer 4:0-Packung nach Hause. Die Gäste hatten sich wegen der schwachen Vorstellungen der kleinen Elf aus Barcelona in der laufenden Meisterschaft vor dem Anpfiff sogar gewisse Chancen ausgerechnet, Werner Gregoritsch relativ offensiv aufgestellt und prompt die Rechnung präsentiert bekommen. Die Hausherren, die in sechs Ligaspielen mit vier Toren exakt so viele wie an diesem Donnerstag geschossen hatten, waren den ab der 26. Minute auf zehn Mann reduzierten Granzer in allen Belangen haushoch überlegen - technisch, spielerisch, läuferisch, Raumaufteilung, Zweikampfverhalten, im Defensiv.- und Offensivbereich. Doch auch wenn sie vier Tore schossen, ihre Hauptschwäche in den vergangenen Wochen vermochten sie auch diesmal nicht vergessen zu machen. Denn sie hätten noch etliche Tore mehr erzielen müssen, vergaßen vor allem nach der Pause darauf. . Der GAK hätte Geschichte schreiben können, stattdessen lacht ganz Spanien. So musste sich Espanyol mit vier Stück begnügen, was aber immer noch zum höchsten Europacupsieg des Klubs reichte. Das 1:0 in der 16. Minute erzielte Olympiastürmer Tamudo, dessen Transfer zu den Glasgow Rangers wegen eines nicht geschafften medizinischen Tests gescheitert war. Pamic verlor den Ball vor dem gegnerischen Strafraum, der Konter lief über Velamazan auf der rechten Seite, Flanke, Posse (Akoto sah dabei nicht sehr gut aus) schoss auf Schranz, dieser wehrte den Ball genau zu Tamudo ab, der im Nachschuss erfolgreich war. Drei Minuten später pfiff der tschechische Referee Liba zu Recht Elfmeter für die Gastgeber. Akoto riss bei einem Eckball Pochettino am Trikot nieder, sah gelb, während der Rumäne Galca mit einem platzierten Schuss in die rechte untere Ecke zum 2:0 traf. Sieben Minuten später flog der Ghanese mit gelb-rot vom Platz, nachdem er Posse mit einer Attacke von hinten an der Seitenlinie von den Beinen geholt hatte. Nach zwei Toren war die Partie schon entschieden Das 3:0 ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Corner kam der Ball im zweiten Versuch (von Standfest) zu Sergio, der von der Strafraumgrenze abzog, Ehmann anschoss, von dem der Ball ins Netz abgefäscht wurde (30.). Sergio traf dann auch zum 4:0. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte schloss er einen sehenswerten Angriff erfolgreich ab. Es waren nicht die einzigen Möglichkeiten, die Espanyol in den ersten 45 Minuten vorfand. Da hätten auch noch Pochettino, Galca und Tamudo scoren können. Nach der Pause dominierten die Blau-Weißen weiterhin klar, vergaben aber diesmal alle Chancen, die sich für Roger, Galca, Posse, Pochettino, Serrano, Velamazan ergeben hatten bzw. scheiterten an Schranz. Was hatte der GAK zu bieten? Ein Konter in der dritten Minute, den allerdings Brunmayr mit einem schlechten Pass beendete, war die einzige nennenswerte Angriffsaktion vor der Pause. Auch die wenigen Versuche nach Seitenwechsel ergaben keine einzige gefährliche Situation vor dem Espanyol-Tor. Der erste und einzige Eckball der Grazer, die in der Abwehr patzten, im Mittelfeld fast nichts Brauchbares schafften und vorne so gut wie nicht vorhanden waren. Positiv nur, dass sie das 0:4 zur Pause über den Rest der Zeit, wenn auch mit großzügiger Unterstützung der Spanier, Glück und dank des noch relativ guten Torhüters Schranz über die volle Zeit hielten. Der erste Aufstieg des GAK in eine dritten Runde bleibt Wunschtraum. Espanyol Barcelona - Grazer AK 4:0 (4:0), Olympiastadion Montjuic, 12.500 (richtig), Miroslav Liba (CZE) Torfolge: 1:0 (16.) Tamudo 2:0 (19.) Galca (Foulelfer) 3:0 (30.) Sergio 4:0 (45.) Sergio Espanyol: Mora - Cristobal, Nando, Pochettino, Roger (55. Navas) - Velamazan, Sergio, Posse (80. van Ribera), Galca, Arteaga - Tamudo (61. Serrano) GAK: Schranz - Milinovic - Ehmann, Akoto - Ramusch (79. Kulovits), Ceh, Pamic (46. Pötscher), Hütter, Dmitrovic - B. Akwuegbu (29. Standfest), Brunmayr Gelb-Rot: Akoto (26./Foul) Gelbe Karten: Brunmayr, Dmitrovic (APA)