Forschung & Geschlecht
Nachgezüchtete Haut macht Tierversuche überflüssig
Zellen aus Hautresten werden in Proteinlösung kultiviert
Stuttgart - Nachgezüchtete Haut aus menschlichen Zellen soll Tierversuche zu kosmetischen und medizinischen Zwecken
überflüssig machen. Der Forscher Thomas Graeve vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut hat für diese Entwicklung am Mittwoch den mit 10.000
Euro (137.603 Schilling) dotierten Joseph-von-Fraunhofer-Preis erhalten. "Mit dem Hautmodell können Substanzen schneller, kostengünstiger und
zuverlässiger als im Tierversuch getestet werden", hieß es in einer Mitteilung des Fraunhofer Instituts am Mittwoch.
Für das etwa einen Fingernagel große Hautstück verwendet Graeve menschliche Hautreste, wie sie etwa bei Operationen anfallen. Die daraus
gewonnenen Zellen werden drei Wochen lang in einer Proteinlösung kultiviert. Im Unterschied zu bisherigen Imitaten entsteht auf diese Weise
ein mehrschichtiges Modell, an dem die Wirkung von Cremes und Salben auf alle Hautschichten getestet werden kann. (APA/dpa)