IT-Business
US-Banken steigen in Kampf um Internet-Zahlungen ein
Chase Manhattan, First Union und Wells Fargo kooperieren
New York - Drei führende US-Banken wollen in das Wettrennen um Kunden bei Internet-Zahlungen einsteigen und gründen dazu ein Gemeinschaftsunternehmen. Chase Manhattan Corp, First Union Corp und Wells Fargo Co wollen dazu ein Joint Venture gründen, über das Unternehmen und Privatleute Rechnungen elektronisch auf dem
Computer erhalten und bezahlen können, wie die Geldinstitute am Mittwoch in New York bekanntgaben. Ein Stück vom Kuchen ...
Die Banken wollen mit dem Schritt Unternehmen wie CheckFree Corp und anderen Internet-Firmen Paroli bieten und sich ein Stück vom immer größer werdenden Kuchen der explosionsartig wachsenden Kreditkartenkäufe über das Internet
abschneiden. Ziel ist eine Mittlerrolle zwischen Unternehmen und Verbrauchern.
"Bisher hat CheckFree eine Vormachtstellung auf dem Internet-Geschäft mit der Rechnungspräsentation gehabt, und die ist
nun gebrochen", sagte Richard Zandi, Analyst bei Salomon Smith Barney. Die Aktien von CheckFree sackten an der Börse
nach der Ankündigung der drei US-Banken am Mittwoch um 8,94 auf 28,75 Dollar ab.
Konkurrenz gefürchtet
Die Banken kämpften darum, ihre Geschäftsbeziehungen zu den rechnungstellenden Unternehmen und anderen Kunden
nicht an Wettbewerber zu verlieren, ergänzte Robert Bolen, Analyst bei J.C. Bradford. Ohne eine entsprechende
Online-Präsenz fürchteten die Geldinstitute ein Abwandern der Konsumenten zu Online-Brokern und anderen Konkurrenten,
die eine breite Palette von Internet-Produkten anbieten. Deshalb kämen sie selbst zunehmend mit solchen Angeboten auf
den Markt, darunter den Aktienhandel oder Immobilien-Kredite über das Netz. Die Banken haben nach eigenen Angaben
bei Marktumfragen festgestellt, daß die elektronische Präsentation und Bezahlung von Rechnungen ein Grund für Kunden
sein könnte, die Bank zu wechseln. (APA/Reuters)