Washington - Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat einen 15-Jahresplan für die Marserkundung vorgelegt. Mit ihm, der mehr auf die gesamte Erkundung des Roten Planeten als auf einzelne Missionen ausgelegt ist, zieht die NASA auch die Konsequenz aus den Schlappen bei den beiden letzten Landeversuchen, die noch nach dem Motto "schneller und billiger" ausgeführt worden waren. Ende vergangenen Jahres waren der Mars Polar Lander und der Mars Climate Orbiter kurz vor dem Ziel gescheitert. Hauptziel bleibt die Suche nach Wasser und Spuren von Leben, teilte NASA-Chefwissenschafter Ed Weiler am Donnerstag in Washington mit. Die US-Raumfahrtbehörde will dabei mit ihrem neuen Programm so flexibel wie möglich bleiben, um auf neue Erkenntnisse schnell reagieren zu können. Als Rahmen ist eine zweiphasige Erkundung geplant, in der sich Lande- und Orbitermissionen im Zweijahresrhythmus abwechseln. So soll bereits im kommenden Jahr der Satellit "2001 Mars Odyssey" den Roten Planeten umkreisen. Im Jahr 2003 folgen dann zwei Landeroboter und dann zwei Jahre später der "Satellit Mars Reconnaisance Orbiter" mit seiner verbesserten Kamera. Objekte von der Größe eines Fußballs sollen dann auf der Marsoberfläche zu erkennen sein statt wie bisher von der Größe eines Kleinwagens. 2007 soll dann ein "Smart Lander" genannter intelligenter Landeroboter mit Hilfe von Düsentriebwerken und empfindlichen Sensoren in der Lage sein, selbst in der letzten Landephase noch Hindernissen wie großen Felsen auszuweichen. 2014 und 2016 könnten Landeroboter nach Angaben Weilers dann erstmals Gesteinsproben sammeln und mit einer Rakete zur Erde zurückbringen. Hierbei setzt die US-Raumfahrtbehörde auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Europäern, vor allem mit Franzosen und Italienern. In Paris gab Forschungsminister Roger-Gerard Schwartzenberg am Donnerstag ein entsprechendes Kooperationsabkommen bekannt. Er erklärte, Frankreich und die USA wollen schon bis zum Ende des Jahrzehnts Gesteinsproben vom Mars zur Erde bringen. (APA/dpa)