Wien - Ans Sparen erinnert werden die Österreicher nächste Woche nicht nur vom Finanzminister. Zwei Stichtage zwingen die Inhaber von knapp 24 Millionen Sparbüchern in den kommenden Arbeitstagen zur näheren Auseinandersetzung mit dem eigenen Ersparten. Nach fast zehnjährigem Kampf nehmen die Österreicher von der Sparbuchanonymität Abschied, ab 2. November können neue Sparbücher nur mehr nach Ausweisvorlage eröffnet werden. Unmittelbar davor, am 31. Oktober, ist Weltspartag, der seit seiner Installierung 1924 den Spargedanken in der breiten Bevölkerung fördern soll. Um den Termin zu versüßen, haben einige Institute die im Gefolge der letzten EZB-Leitzinserhöhungen fällig gewordene Anhebung der Sparzinsen in die Weltsparwoche gelegt. Die klassischen Weltspartagsgeschenke, die jung und alt in den vergangenen Jahrzehnten von ihren Banken erwarteten, stehen freilich immer weniger im Mittelpunkt des Interesses. Auch heuer wieder trachten die Banken, an Stelle dieser Sachgeschenke für karitative Zwecke zu spenden. Arbeitsspitze durch die erforderlichen Sparbuch-Registrierungen Am diesjährigen Weltspartag - am Vorabend der Aufhebung der Sparbuchanonymität - erwartet die Schalterangestellten in den Instituten jedenfalls noch eine neue Arbeitsspitze durch die erforderlichen Sparbuch-Registrierungen. Vor einem Jahr noch hätte niemand erwartet, dass das Sparbuch wieder so stark in Diskussion sein und die "Jahrzehnte gehaltene österreichische Sparkultur" durch gesetzliche Regelungen beeinflusst wird, meinte am Freitag der Sparkassenverband. "Das soll, darf und wird aber kein Grund sein, das Sparen allgemein und hier wieder das Sparbuch insbesondere gering zu achten", hieß es in einer Pressemitteilung zum Weltspartag. Gerade das Interesse der Kunden an den neuen Sparbuchregeln beweise, dass die Leute bei der Eigenvorsorge selbst initiativ sein wollten. (APA)