Wien - Bei der am 8. November angesetzten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung ist für Brisanz gesorgt: Weil auf der am Freitag ausgeschickten Tagesordnung auch der Punkt "Vorstandsangelegenheiten" aufgenommen wurde, wird mit Veränderungen im Führungsteam der AUA spekuliert, das derzeit aus Herbert Bammer und Mario Rehulka besteht. Kolportiert wird, dass der 62-jährige Tyrolean-Chef Fritz Feitl neu in die Führungsmannschaft aufgenommen werden könnte. Eine eventuelle Änderung im AUA-Vorstand könnte im Zusammenhang mit der geplanten Umstrukturierung der Gruppe, bestehend aus AUA, Tyrolean und Lauda, gesehen werden. So behandelt ein weiterer Tagesordnungspunkt die zukünftige Struktur des AUA-Konzerns. Außerdem wird ein Zwischenbericht über die vom Berater Roland Berger erstellte Bewertung von alternativen Modellen für die zukünftige Struktur des AUA-Konzerns gegeben. In diesem Zusammenhang wird auch über die "stufenweise Bereinigung der Lauda-Air-Eigentümerstruktur" berichtet und ein Antrag auf den Erwerb weiterer Anteile an der Lauda Air gestellt werden. Wie berichtet, strebt die AUA unter anderem den Erwerb des von der Lufthansa gehaltenen 20-prozentigen Aktienpaketes an der Lauda Air an. Ablöse nicht beabsichtigt Aus der staatlichen Beteiligungsholding ÖIAG, die 39,7 Prozent an der AUA hält, hieß es am Freitag, es gehe bei der Aufsichtsratssitzung nicht um eine Ablöse des AUA-Vorstandes. "Von mir aus ist das nicht beabsichtigt", betonte ÖIAG-Chef und AUA-Aufsichtsratspräsident Rudolf Streicher im S TANDARD -Gespräch. Ein wesentlicher Punkt auf der Tagesordnung werden zudem die massiven wirtschaftlichen Problemen der Lauda Air sein. So wird das Ergebnis der Sonderprüfung der Lauda Air diskutiert, sofern es Einfluss auf den AUA-Konzern hat. Die AUA hält 36 Prozent an der Lauda Air und strebt eine rasche Übernahme der Mehrheit an, um, wie es heißt, ein tragfähiges Sanierungskonzept zu erstellen. Bereits am kommenden Montag tagt der Aufsichtsrat der ÖIAG. Bei dieser Sitzung wird Streicher auch über die Strukturdiskussion in der AUA-Gruppe und die wirtschaftlichen Probleme der Lauda Air berichten. Ein ganz wesentlicher Tagesordnungspunkt bei der am Abend stattfindenden Sitzung dürfte aber der geplante Börsegang der Telekom Austria sein. (Claudia Ruff, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 28 . 10. 2000)