Wien - Der neue Sozialminister Herbert Haupt (F) sieht im Pensionsbereich in dieser Legislaturperiode keinen Handlungsbedarf mehr. Mit der jüngsten Reform seien die von ExpertInnen empfohlenen wichtigen Maßnahmen umgesetzt, "ich kann den Österreichern Ruhe in diesem Bereich versprechen", sagte er Sonntag in der Fernseh-"Pressestunde". Er bekräftigte seine Absicht, Härten bei der vierwöchigen Arbeitslosen-Wartefrist wegzuverhandeln. Als Frauenminister plädierte er für einen eigenen Pensionsanspruch der Frauen und ein frauenfreundlicheres Wahlrecht. Beim Treffsicherheitspaket will Haupt "Härten" der Pläne des Wirtschaftsministers beim Arbeitslosengeld nicht nur für Saisonniers, sondern für alle befristeten Dienstverhältnisse, wegverhandeln. Seiner Einschätzung nach "stehen die Zeichen sehr positiv" für eine gemeinsame Regelung mit Wirtschafts- und ArbeitnehmervertreterInnen. Das Einsparungsziel der Regierung müsse dabei aber "bestmöglich erreicht" werden. Die nächste Verhandlungsrunde kündigte Haupt für morgen, Montag, 17.00 Uhr an. Als Frauenminister will sich Haupt dafür einsetzen, dass Frauen in der Partnerschaft einen eigenen Pensionsanspruch bekommen. Er verwies darauf, dass Ehen und auch Partnerschaften immer kürzer dauern und immer weniger fix seien. Angesichts dieser Entwicklung "kann man langfristig nur dafür eintreten, dass beide einen Anteil am Zugewinn, der in der Partnerschaft gemeinsam lukriert wird, bekommen." Darauf müsse es einen Rechtsanspruch geben. Frauen verpflichtend integrieren Außerdem will sich Haupt bemühen, dass im geplanten Objektivierungsgesetz in die Kommissionen auf allen Ebenen verpflichtend Frauen integriert werden, damit "bei Bewerbungen das weibliche Element für Kandidatinnen verstärkt in den Vordergrund gedrängt wird". Von strengeren Quotenregelungen hält er angesichts der nicht so guten Erfahrungen in anderen Ländern wenig. Aber Haupt drängt auf ein Wahlrecht, das "Frauen nicht so diskriminiert" wie das geltende Listenwahlrecht. In Sachen "halbe-halbe" - also der Aufteilung der Haus- und Erziehungsarbeit zwischen Frau und Mann - müsse man die bestehenden gesetzlichen Maßnahmen "mit mehr Leben erfüllen". Das geplante Familiengeld will er "anreichern um ein Element", das Männer dazu bringt, sich mehr in die Kindererziehung einzubinden. Die VP-FP-Koalition beurteilt Haupt "nach innen stabil" und "willens, das Programm umzusetzen". Kritisch äußert er sich über den steirischen Freiheitlichen Harald Fischl, der nach Kritik an der Partei aller Posten enthoben wurde. Fischl habe als stellvertretender Klubobmann genug Möglichkeit gehabt, seine Kritik parteiintern in den Gremien einzubringen - und hätte damit nicht "die Öffentlichkeit frequentieren" sollen. (APA/red)