Genf - Die globale Erwärmung wird deutlich höher sein als derzeitige Prognosen erwarten. Zu diesem Ergebnis ist ein vorläufiger Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) gekommen. Die Durchschnittstemperaturen sollen doppelt so hoch steigen wie ursprünglich gedacht. Vorhergesagt wird ein Anstieg von sechs Grad gegenüber den Werten von 1990. Vor fünf Jahren sagte die IPCC ein maximales Ansteigen von drei Grad voraus. Der Bericht kommt zu den Ergebnis, dass das Verbrennen fossiler Brennstoffe und andere Formen der Umweltverschmutzung entscheidend zu der in den letzten 50 Jahren beobachteten Erwärmung beigetragen haben. Der Klimaforscher Mike Hulme von der University of East Anglia erklärte gegenüber der BBC, dass Möglichkeiten der Vorhersage verfeinert wurden und daher eine größere Anzahl von Szenarien möglich sei. "Der IPCC geht davon aus, dass die minimale Erwärmung im nächsten Jahrhundert bei einem Grad liegen wird. Die Werte bei der maximalen Erwärmung sind deutlich höher. Heute glauben wird, dass wir 2100 35 bis 40 Gigatonnen CO2 emittieren werden. Derzeit liegen wir jährlich bei 6,8 Gigatonnen." 1999 ging ein anderer IPCC-Bericht von einem oberen Limit von 29 Gigatonnen aus, rund 75 Prozent der Werte im neuen Bericht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die im Report vorhergesagten Kohlendioxidemissionen ein Massensterben der Wälder, ein deutliches Ansteigen der Meeresspiegel, Mißernten und extreme Wettersituationen hervorrufen werden. Es ist zu erwarten, dass der Bericht vor seiner Publikation im Mai 2001 abermals geändert wird. Nächstes Monat wird die derzeitige Version in den Niederlanden bei einem Treffen der Kyoto-Länder präsentiert. (pte)