Dallas/Texas - Wissenschaftler der Universität Newcastle haben entdeckt, dass durch den Konsum von Alkohol Antikörper gebildet werden. Eine dadurch ausgelöste Immunreaktion soll nach Meinung der Forscher anschließend die Leber schädigen. Diese Immunantwort werde bei einem Prozent der Bevölkerung durch einen genetischen Polymorphismus ausgelöst. Diese Ergebnisse stellten Mediziner der Amerikanischen Gesellschaft für Lebererkrankungen am 51. Annual Meeting and Postgraduate Course vor. Die Forschergruppe in Großbritannien geht davon aus, dass das erhöhte Risiko, nach Alkoholgenuss eine Lebererkrankung zu entwickeln, durch genetische Faktoren bestimmt werde. Spezielle Gene sollen dabei eine Immunreaktion nach dem Konsum von Alkohol auslösen, die zu einer Schädigung der Leber führe, so Wissenschaftler der Universität Newcastle. "Durch diese Studie können neue Behandlungswege gefunden werden, um Menschen, die ein hohes Risiko haben, eine Lebererkrankung zu entwickeln, leichter zu identifizieren", so der Forschungsleiter Chris Day. Einer von fünf schweren Alkoholikern entwickle einen Organschaden, so Day. Die Antikörper-Reaktion wurde sowohl bei der Hälfte der Patienten mit Leberzirrhose als auch bei einem Drittel von Patienten, die keine Lebererkrankung entwickelte, gefunden. "Die Studienergebnisse sind wichtig, aber es ist noch ein weiter Weg, um zu verstehen, wie es zu einer Stimulation des Immunsystems kommt, die sich später zu einem Leberschaden ausweitet", so David Adams, Hämatologe an der Universität Birmingham. Es gebe eindeutig auch andere Einflussfaktoren für die Entwicklung eines Leberschadens, da auch ein Drittel von scheinbar gesunden Personen genetische Polymorphismen aufweise. Schon frühere Untersuchungen an Zwillingen hätten gezeigt, dass eine genetische Prädisposition ein problematisches Trinkverhalten beeinflusse und so zu einem Leberschaden führen könne, so Alison Brind, Ärztin am City General Hospital in Stoke. (pte)