Literatur
Frankfurt vergibt ab 2001 Benjamin-Preis für Übersetzer
Frankfurt/Main - Den mit 100.000 Mark (51.129 Euro/703.553 S) dotierten Walter Benjamin-Preis für europäische
Übersetzungen verleiht die Stadt Frankfurt von 2001 an gemeinsam mit der Gontard & MetallBank AG. Die neue Auszeichnung wird nach
Angaben der Stadt vom Montag künftig alle drei Jahre in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Sie soll an Übersetzer gehen, die
"literarische Werke aus den Bereichen Lyrik, Drama, dichterische Prosa oder Essay aus einer europäischen Sprache in eine andere
besonders gut übertragen haben", teilte die Stadt mit.
Der nach dem Philosophen Walter Benjamin (1892-1940) benannte Preis ist auf Initiative der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth ins
Leben gerufen worden. Das Preisgeld stiftet die Bank, die 2001 ihr 275-jähriges Jubiläum feiere und aus diesem Anlass eine Stiftung
gegründet und mit 2,75 Millionen Mark ausgestattet habe, hieß es. Die Auszeichnung solle Frankfurts Bedeutung als europäische
Kulturmetropole hervorheben. Gleichzeitig werde damit das Ansehen der Übersetzer gefördert, ohne die eine weite Verbreitung der Literatur
nicht möglich sei.
Der in Berlin geborene Walter Benjamin war eng mit dem Frankfurter Institut für Sozialforschung um Max Horkheimer verbunden. Der
Philosoph, der 1933 nach Paris emigrierte und im Exil Selbstmord beging, übersetzte selbst, unter anderem Teile des Werks "Auf der Suche
nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust. Außerdem beschäftigte er sich in theoretischen Schriften mit dem Übersetzen. (APA)