Der Privatisierungsausschuss der ÖIAG tagte am Montagabend über den Schritt der Telekom auf die Börserampe. Eine Entscheidung muss zum Thema Preis der Aktie fallen, die ab Donnerstag dem Publikum verkauft wird. "Es muss die billigste Telekom-Aktie Europas werden", hieß es dazu unter Investmentbankern am Montag nach der ersten Tour bei Großinvestoren. Bis jetzt rechnete der Markt mit rund zwölf Euro, was dem größtmöglichen Abschlag zum Paketpreis entspricht, den die Telecom Italia mit mehr als 27 Mrd. S für 25 Prozent gezahlt hatte. Nun wird allerdings sogar ein tieferer Preis von zehn Euro kolportiert. Denn die wichtigste und größte Emission der Wiener Börse dürfe in keinem Fall floppen wie etwa Head Anfang Oktober, die am ersten Tag bereits 25 Prozent eingebrochen war. Um den Anlegern die Telekom um zehn Euro zu verkaufen, müsste die ÖIAG drei Mrd. S vom Emissionserlös Kompensation an die Italiener abliefern, hieß es im Markt. Die ÖIAG bestreitet eine derartige Abmachung. Diese Spekulationen sind das Ergebnis der ersten Roadshows (pre-marketing): Gekauft werde lediglich eine "Kostenreduktionsstory", berichten Börsianer vom Investoren-Feedback. Kritisiert wurde demnach, dass der Telekom die "Expansions- und Wachstumsfantasie" fehle. Aber: Wenn sie billig sei, würde zugegriffen. Denn das Management unter Heinz Sundt und der Restrukturierungsplan sei auf Gefallen gestoßen. Allerdings wäre die TA schon mit zwölf EURO die billigste Telekom-Aktie Europas, damit käme sie auf einen Bewertungsfaktor 6,5. Die bisher billigste Aktie ist die Portugal Telecom, deren Bewertungsfaktor acht beträgt. Dieses Unternehmen ist aber um ein Vielfaches größer. Anders als bis jetzt gedacht, könnte das Gewicht der Telekom im ATX ausfallen: Wenn tatsächlich nur 35 Prozent der 500 Mio. Aktien in Inhaberaktien - also börsefähige Papiere - umgewandelt werden, dann wird auch nur dieser Anteil in die Berechnung der Marktkapitalisierung einbezogen. Der Rest der vinkulierten Namensaktien, für deren Übertragung ein Vorstands-O.K. nötig wäre, bliebe ausgespart. Damit hätte die TA nur ein Gewicht von zehn Prozent, statt wie bisher angenommen 20 Prozent. Damit würde sich auch der Anteil, den Indexfonds von der TA kaufen müssen, auf die Hälfte verringern. Als Hintergrund der beschränkten Aktienumwandlung wird ein Riegel der ÖIAG gegen mögliche große Zukäufe der Telecom Italia interpretiert. "Kein Kommentar", heißt es auch dazu beim heimischen Konsortialführer CA IB Investmentbank. Veröffentlicht wird das Preisband am 2. November um 9.00 früh. (kbau)