Bühne
"Der Nußknacker" kommt wieder in die Staatsoper
Ballettchef Zanella erzählt die Geschichte neu - Mit Prinzessin und ohne Zuckerfee
Wien - Rechtzeitig vor Weihnachten kehrt Tschaikowskis Ballett "Der Nußknacker" wieder auf die Bühne der Wiener Staatsoper
zurück. In einer Neufassung von Staatsopern-Ballettchef Renato Zanella, der die märchenhaften Züge des Librettos in den Vordergrund stellt,
ersetzt der neue Nußknacker die Inszenierung von Juri Grigorowitsch, die nahezu drei Jahrzehnte am Spielplan stand und unter schweren
Abnutzungserscheinungen litt. "Ballett im Wiener Stil"
George Balanchine nannte den 1892 in St. Petersburg uraufgeführten Nußknacker einmal ein "Ballett im Wiener Stil", womit er auf die
Spielzeug-Geschichte und auf das Reich der Süßigkeiten anspielt, in dem die Zuckerfee für ihre Gäste Marie und Nußknacker-Prinz ein
großes Fest veranstaltet. Renato Zanella streicht in seiner Neuerzählung des Ballettklassikers Puppen und Zuckerwerk, verzichtet aber nicht
auf eine märchenhafte Geschichte mit Prinz und Prinzessin. Aus Marie, die in E.T.A. Hoffmanns phantastischem Märchen "Nußknacker
und Mäusekönig" von ihrem Patenonkel Drosselmeyer einen Nußknacker als Weihnachtsgeschenk erhält, von dem sie dann in der Nacht
träumt, wie er sich in einen Prinzen verwandelt, mit dem sie phantastische Abenteuer erlebt, wurde nun Prinzessin Clara-Maria, deren Onkel
Max von Drosselberg es finster auf die Macht im Fürstentum abgesehen hat. Prinz Alexej und sein Liebespfand, ein Nußknacker sowie die
gute Fee des Nordens stellen sich gegen dessen böse Absichten.
Doppelpremiere
Gefeiert wird des Nußknackers Rückkehr mit einer "Doppelpremiere" am 5. und am 14. November mit zwei "gleichwertigen"
Premierenbesetzungen. Mit Simona Noja/Eva Petters als Prinzessin Clara-Maria, Jürgen Wagner/Gregor Hatala als Prinz Alexej, Christian
Rovny/Wolfgang Grascher als Baron Max von Drosselberg sowie Roswitha Over/Dagmar Kronberger als Fee des Norden. In der
Ausstattung von Christof Cremer und unter der Musikalischen Leitung von Michael Halasz. (APA)
S e r v i c e : "Der Nußknacker" Ballett von Marius Petipa nach dem Märchen "Nußknacker und Mäusekönig" von E.T.A. Hoffmann, Musik
Peter Iljitsch Tschaikowski in der Libretto-Neufassung, Choreografie und Inszenierung von Renato Zanella. Premiere A am 5. November,
Premiere B am 14. November in der Wiener Staatsoper. Weitere Vorstellungen am 8., 11., 12., 16., (B) und 19. (B) November sowie am
13. Dezember