Die Austria war am Mittwoch die Nummer eins im Großen Wiener Derby gegen Rapid. Der 3:2-Sieg der Violetten war dank der weit besseren zweiten Hälfte auch hochverdient, in einem Derby, das vor allem vor Seitenwechsel zu den besten der vergangenen Jahre gehörte. Nur vier Punkte hatte die Austria in ihren sieben jüngsten Spielen geschafft, daher kam der Prestigerfolg im 223. Derby mit Rapid umso begehrter. Der Gang ins heimische Horr-Stadion erwies sich für die Favoritner wieder goldrichtig, blieben sie doch in ihrer Arena gegen die Hütteldorfer im achten Duell bereits zum vierten Mal bei drei Remis und nur einer 14 Jahre zurückliegenden Niederlage erfolgreich. Denn im Gegensatz zum Happel- oder Hanappi-Stadion sorgen im Horr-Stadion die Austria-Fans unter den diesmal 11.100 für ein deutliches Übergewicht. In der Gesamtbilanz liegt Rapid mit 102 Siegen bei 45 Remis und nunmehr 76 Austria-Siegen (Tordifferenz 453:347) doch noch klar voran. Nach tollen Szenen hüben wie drüben, die 1:0 Führung für Grün-Weiß Das Derby begann ohne Abtasten und hatte zumindest aus der Sicht der Gastgeber bis zum Schlußpfiff keinen Hänger. Schon in der zweiten Minute sorgte eine Hereingabe von Kauz für Gefahr vor Wohlfahrt. Im Gegenstoß parierte Maier eine gefährliche Flanke von Sarac zur Ecke. Dann zeichnete sich Wohlfahrt bei einem guten Schuss von Dowe (8.) aus, Maier rettete auf der Gegenseite gegen Sarac (9.). Ein präzise und schnell gespielter Konter führte in der 24. Minute zum 1:0 für "Grün-Weiß". Über Radovic und Dowe kam der Ball zu Wallner, dessen flaches Zuspiel Taument (vor Sarac) aus kurzer Distanz zu seinem dritten Saisontor verwandelte. Mayrleb verjuxte, Topic traf ins lange Eck Dann jagte Mayrleb nach einem Corner den Ball neben das Tor (30.). Erfolgreicher war fünf Minuten später Mario Topic, der nach Pass des ÖFB-Teamstürmers Maier aus spitzem Winkel ins kurze Eck überraschte (35.) und damit sein erstes Tor erzielte. Die Freude der Gastgeber währte nur drei Minuten, dann köpfelte Wallner im Duell mit Plassnegger nach einem Freistoß von Ratajczyk das 2:1 für Rapid (38.), der Rene Wagner-Ersatz hat nun schon drei Mal getroffen. Mayrleb mit einer Traumaktion In den letzten Minuten vor der Pause ging es noch einmal hoch zu, jubeln durfte aber nur die Austria. Denn ein Bilderbuchangriff führte in der 44. Minute zum 2:2. Plassnegger ließ auf der rechten Seite Lagonikakis aussteigen, spielte zu Mayrleb, dieser kam mit einem Fersler an Hatz vorbei und schoss aus elf Metern flach in die linke Ecke. Der Siegestreffer und beinahe noch der Ausgleich Nach Seitenwechsel dominierten dann die Hausherren, die nun mit Forechecking die Hütteldorfer nicht mehr richtig ins Spiel kommen ließen und spielten etliche hochkarätige Chancen heraus. Bereis die erste davon bedeutete in der 54. Minute das Siegestor. Nach Pass von Wagner düpierte Mayrleb abermals Hatz und jagte den Ball aus 15 m mit dem rechten Fuß zum 3:2 in die linke Ecke. Gleich darauf wäre fast der Ausgleich gefallen, als Radovic nach Kauz-Vorarbeit den Ball nur knapp neben das Tor setzte. Maier bewahrte die Grünen vor weiteren Toren Doch die nennenswerten Szenen spielten sich vor allem vor dem Rapid-Tor ab. Mayrleb (59./74.), vor allem Hopfer, der in der 76. Minute nach Idealpass von Wagner an Maier zwar vorbeikam, den Ball dann aber über das Tor drosch sowie Wagner (85.) und der eingewechselte Derksen in der 91. und 93. Minute, der zwei Mal in aussichtsreicher Situation an Maier scheiterte. Austria - Rapid 3:2 (2:2) Tore: 0:1 Taument (24.); 1:1 Topic (33.); 1:2 Wallner (37.); 2:2 Mayrleb (43.); 3:2 Mayrleb (53.) Horr-Stadion,11.100 (ausverkauft), Schiedsrichter Stuchlik Austria: Wohlfahrt - Varesanovic (82. Scharner) - Martin Hiden, Dospel - Plassnegger (70. Hopfer), Leitner, Ledwon, Michael Wagner, Sarac - Mayrleb (86. Derksen), M. Topic Rapid: Maier - Hatz, Ratajczyk, Schießwald - Kauz, Radovic (80. F. Schwarz), Dowe (67. Ivanschitz), Zingler, Lagonikakis - Taument (66. Savicevic), Wallner Gelbe Karten: M. Topic, Dospel bzw. Kauz, Zingler, Wallner, Lagonikakis (APA)