Norwegens Regierung will den staatlichen Telekommunikationskonzern Telenor teilprivatisieren und 25 Prozent aller Anteile vor allem an Kleinsparer abgeben. Wie das Wirtschaftsministerium in Oslo am Mittwoch weiter ankündigte, ist der Gang an die Börse für den 4. Dezember vorgesehen. Der Preis für die Aktien soll unmittelbar vor Beginn der Verkaufsaktion festgesetzt werden. Telenor hatte im vergangenen Jahr eine bereits vereinbarte Fusion mit dem damals staatlichen schwedischen Konzern Telia platzen lassen, weil beide Seiten sich bis zuletzt nicht auf einen Hauptsitz und die Verteilung der Geschäftssparten einigen konnten. Bei der danach durchgeführten Telia-Teilprivatisierung kauften mehr als eine Million von 8,8 Millionen Schweden Aktien des Unternehmens. Letztere haben seitdem deutlich an Wert verloren. Der zuständige Sprecher im Osloer Wirtschaftsministerium, Reier Söborg, meinte bei der Bekanntgabe der Privatisierungspläne für Telenor in der Zeitung "Dagens Näringsliv" (Internetausgabe): "Es wird ein harter Kampf um die Gunst der Investoren." Es sei klar, dass derzeit Kapital aus der Telekommunikationsbranche "abgesaugt" und die Beschaffung von Kapital durch Telenor für Neuemissionen nicht ohne Schmerzen abgehen werde. Telenor-Vorstandschef Tormod Hermansen meinte, der geplante Börsengang sei eine "einmalige Chance" für sein Unternehmen. Der Konzern hatte für die Zwischenbilanz nach dem dritten Quartal einen um 19 Prozent gestiegenen Vorsteuergewinn von zwei Milliarden Kronen (245 Mill. Euro/3,5 Mrd. S) ausgewiesen. Der Umsatz stieg 11,9 Prozent auf 27,2 Milliarden Kronen. (APA/dpa)