New York - Online-Begräbnisse haben sich in Amerika zu einem neuen Wirtschaftszweig entwickelt. Ein Preis von rund 150 Dollar ist für ein Begräbnis im Netz zu bezahlen. Verschiedene Websites haben sich auf Beerdigungen spezialisiert und kümmern sich um die Online-Zeremonie. Diese reicht von auf den Sarg gerichteten Webcams bis zu Beileidsbekundungen via E-Mail. Ein auf Nachrufe spezialisierter Anbieter ist legacy.com . Die Werbebranche hat auf den neuen Geschäftszweig bereits reagiert. Die New Yorker Firma HeavenlyDoor.com startete eine fünf Mio. Dollar teure Werbekampagne, in der sie mittels Banner für virtuelle Blumenbouquets und Särge wirbt. Wie es abläuft Ein Online-Begräbnis funktioniert von der Organisation her recht einfach. Es reichen ein Foto des Verstorbenen und die Namen der Verwandten, die auf der Begräbnis-Site verewigt werden sollen. Und, es mag zynisch klingen, die Kreditkarte. Je mehr für Online-Begräbnisse geworben wurde, desto häufiger wurden moralische Bedenken geäußert. Webmaster verteidigen das Business damit, dass es mittlerweile normal geworden ist, Internet in sein Leben zu integrieren. Man kaufe schließlich auch online Bücher, Haushaltsgeräte, Cds etc. Amerikanische Soziologen beurteilen den Erfolg der Online Begräbnisse positiv. An einem Begräbnis teilzunehmen, obwohl man geographisch weit weg sei, ermögliche eben nur das Internet. (pte)