Nahost
Explosion im Jerusalemer Marktviertel
Autobombe explodierte beim Mahane-Yehuda-Markt - Mindestens zwei Personen getötet
Jerusalem - Ein schwere Explosion, bei der nach ersten Polizeiangaben mindestens zwei Menschen ums Leben kamen
und etwa zehn Personen verletzt wurden, hat am Donnerstagnachmittag Jerusalem erschüttert. Das Marktviertel Mahane Yehuda im Westen
der Stadt war in dichte Rauchwolken gehüllt. Die Polizei sprach von einem Terroranschlag. Nach Rundfunkberichten detonierte in einer
Seitenstraße des Markts eine Autobombe.
Dutzende von Krankenwagen rasten unmittelbar nach der Explosion zum Ort des Anschlags. Einer der Toten könnte ein Selbstmordattentäter
sein, hieß es in ersten Berichten. Bereits 1998 war ein in einem Fahrzeug versteckter Sprengsatz beim Eingang des Mahane-Yehuda-Marktes
explodiert und hatte die beiden Attentäter getötet und 21 Personen verletzt.
In der Nacht auf Donnerstag hatten Israelis und Palästinenser eine Vereinbarung über ein Ende der Gewalt erzielt. Israels Ministerpräsident
Ehud Barak und Palästinenser-Präsident Yasser Arafat wollten am Nachmittag in einer abgestimmten Erklärung zum Gewaltverzicht aufrufen.
Die radikale Hamas-Organisation verteilte jedoch nach Bekanntwerden der Einigung ein Flugblatt, in der der Waffenstillstand als "Komplott
Israels und der USA" abgelehnt wurde, um die neue Intifada (Volksaufstand) der Palästinenser zu beenden. Die Untergrundgruppe
Islamischer Heiliger Krieg (Jihad) hat zu neuen Gewalttaten gegen Israel aufgerufen. (APA/dpa/AP)