Jerusalem - Der Selbstmordanschlag im Zentrum von Jerusalem am Donnerstag wurde erneut in der Nähe des wichtigsten Marktes im Westteil der Stadt verübt. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Attentäter den Mahane-Yehuda-Markt als Ziel aussuchten. Auch die Jaffa-Straße gilt als besonders gefährdet: Die wichtigsten Lebensadern der Stadt sind häufig stark bevölkert, so dass es bei Bombenanschlägen meist viele Opfer zu beklagen gab.
Die Jaffa-Straße zieht sich vom Busbahnhof im Westen durch die gesamte jüdische Neustadt bis zur historischen Altstadt und wird besonders von Bussen befahren. Auf halbem Weg führt sie am Mehane-Yehuda-Markt vorbei, dem größten Markt der Stadt unter freiem Himmel. Nachfolgend die blutigsten Anschläge, die in den vergangenen Jahren das Stadtzentrum Jerusalems trafen. Chronologie der Anschläge aufs Zentrum Am 21. August 1995 sterben bei einem Anschlag auf einen Autobus in Jerusalem vier Menschen, 89 werden verletzt. Am 25. Februar 1996 sprengt ein Selbstmordattentäter auf der Jaffa-Straße einen Bus der Linie 18 in die Luft und tötet 24 Menschen. Am selben Tag sterben bei einem Anschlag in Aschkelon zwei Menschen, darunter der Attentäter. Bei den Anschlägen werden insgesamt 80 Menschen verletzt. Am 3. März 1996 sprengt ein Selbstmordattentäter erneut auf der Jaffa-Straße einen Bus der Linie 18 in die Luft. Insgesamt 19 Menschen sterben. Am 30. Juli 1997 sterben bei einem doppelten Sprengstoffanschlag auf den Mahane-Yehuda-Markt 17 Menschen, darunter die beiden Attentäter. Am 4. September 1997 sterben in der Fußgängerzone der Ben-Yehuda-Straße, einer Seitenstraße der Jaffa-Straße, bei Bombenexplosionen drei Selbstmordattentäter und fünf Passanten. Mehr als 170 Menschen werden verletzt. Am 6. November 1998 kommen bei einem Anschlag auf dem Mahane-Yehuda-Markt die beiden Täter ums Leben, 24 Menschen werden verletzt. Am 2. November 2000 sterben bei der Explosion einer Autobombe in der Nähe des Mahane-Yehuda-Marktes der Fahrer umd sein mutmaßlicher Komplize. Mindestens elf Menschen werden verletzt. Schlimmeres wird offenbar dadurch verhindert, dass die Polizei das Auto in der belebten Agripas-Straße verfolgt. Der Wagen biegt in die kleinere Shomron-Straße ab, wo er in die Luft fliegt.(APA)