Forschung & Geschlecht
Schwangere Frauen sollten sich vor Toxoplasmose schützen
Infektionskrankheit kann schwere Folgen haben
Marburg - Schwangere Frauen sollten grundsätzlich nur ausreichend gegartes Fleisch essen und auf Salami und nicht pasteurisierte Milch möglichst verzichten - sonst droht ihnen eine Infektion mit dem Erreger der so genannten Toxoplasmose, warnt das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg. Diese in der Regel harmlose Infektionskrankheit könne bei einer Erstansteckung in der Schwangerschaft zu Schädigungen des Kindes von einer leichten Entwicklungsverzögerung über schwere Netzhautentzündungen bis hin zu einer Totgeburt führen.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin kommt es in Deutschland jährlich zu 1.500 Schädigungen von Kindern durch eine Toxoplasmose-Infektion während der Schwangerschaft. Das Risiko für eine Übertragung liegt Schätzungen zufolge in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten höher als 15 bis 20 Prozent. Der Erreger der Krankheit werde häufig von frisch infizierten Katzen ausgeschieden, er gelange dadurch ins Erdreich, werde über das Oberflächenwasser verteilt und gehe dann auf Schlachttiere über.
Maßnahmen
Die ExpertInnen raten schwangeren Frauen daher dringend, zusätzlich zu den genannten Vorsichtsmaßnahmen nach Kontakt mit Erde etwa bei Gartenarbeiten immer gut die Hände zu waschen und niemals selbst Katzentoiletten zu reinigen. Die Infektionsgefahr könne zusätzlich reduziert werden, wenn nur Fleisch von Tieren aus Stallhaltung oder tief gekühltes Fleisch gegessen werde.
Die Krankheit ist auch gefährlich für Menschen mit einer Abwehrschwäche wie beispielsweise HIV-Positive oder PatientInnen, die nach einer Organtransplantation oder im Rahmen einer Chemotherapie mit Medikamenten behandelt werden, die zu einer Unterdrückung der Immunreaktionen führen. Für ansonsten gesunde Menschen stellt eine Ansteckung dagegen keine große Gefahr dar. Häufig verläuft die Toxoplasmose ohne Symptome oder ist nur gelegentlich mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber und Gliederschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen verbunden. (APA/AP)