Bern/Lima - Die Justiz des Schweizer Kantons Zürich hat Konten des früheren peruanischen Geheimdienstchefs Vladimiro Montesinos eingefroren, auf denen umgerechnet rund 50 Millionen Dollar liegen sollen. Dies teilte ein Sprecher der schweizerischen Bundesjustiz am Freitag in Bern mit. Insgesamt seien Konten bei drei Banken gesperrt worden. Einen Tag zuvor hatte die Regierung in Lima mitgeteilt, Montesinos habe umgerechnet 105 Millionen DM (53,7 Mill. Euro/739 Mill. S) auf Schweizer Bankkonten liegen. Justizminister Alberto Bustamente hatte zugleich angekündigt, Peru werde um die Aufhebung des Bankgeheimnisses im Fall Montesinos bitten. Der 55 Jahre alte Ex-Offizier war rund zehn Jahre lang einer der engsten Mitarbeiter des peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori. Seit dem 5. Oktober ermittelt die Schweizer Justiz gegen Montesinos wegen des Verdachts der Geldwäsche. Gerüchten zufolge soll Monetsinos sein Amt dazu genutzt haben, immense Summen Geldes anzuhäufen und auf ausländischen Geheimkonten zu deponieren. In seiner Heimat wurde bereits zwei Mal ohne Erfolg gegen ihn wegen unlauterer Bereicherung ermittelt. Rechtshilfeersuchen erwartet Die Schweiz wartet nun auf ein formelles Rechtshilfeersuchen aus Lima, damit alle Informationen über die Konten von Montesinos in das südamerikanische Land übermittelt werden können. Der frühere Chef des Geheimdienstes SIN steht im Mittelpunkt eines Bestechungsskandals, der Fujimori überraschend dazu gebracht hatte, seinen Amtsverzicht anzukündigen. In einer Videoaufzeichnung war Montesinos bei der Geldübergabe an einen oppositionellen Parlamentsabgeordneten zu sehen, der offenbar für das Regierungslager gekauft wurde. Anschließend war Montesinos ins Exil nach Panama geflohen, von wo er vor eineinhalb Wochen überraschend in seine Heimat zurückkehrte. Inszwischen ist Montesinos erneut untergetaucht. Am 5. Oktober wurden in Zürich Ermittlungen gegen Montesinos wegen des Verdachts auf Geldwäsche eröffnet, teilte das Bundesamt für Justiz am Freitag in Bern mit . Die Vermögenswerte in der Höhe von 50 Millionen Dollar, die sich auf Zürcher Banken befinden, wurden gesperrt. Alle Schweizer Bankinstitute wurden aufgefordert, weitere Vermögenswerte von Montesinos zu melden. Die Schweiz und Peru schlossen 1997 einen Vertrag über Rechtshilfe in Strafsachen ab. (APA/AP/sda)