Moskau/Houston/Orbit - Nach dem 48-stündigen Flug in der engen Sojus-Raumkapsel ohne Heizung und Toilette genossen der Amerikaner Bill Shepherd und seine russischen Kollegen Sergej Krikaljow und Juri Gidsenko erst einmal den bescheidenen Luxus an Bord der internationalen Raumstation ISS. "Es ist gemütlich und warm hier und die Luft ist sauber", teilten sie der Bodenstation mit. Auch für die Grundbedürfnisse war gesorgt. "Gut, dass Kosmonaut Krikaljow darauf bestanden hat, dass die Toilette da oben mit Wasser aufgefüllt wird", schrieb die russische Tageszeitung "Komsomolskaja Prawda" am Freitag. An einen Videorekorder für die Astronauten hatten die Organisatoren gedacht. Der muss freilich zunächst in der Umzugskiste bleiben. Denn vergessen wurde auf Videokassetten. "Wir schicken ihnen die Kassetten mit dem nächsten Raumtransporter hoch", versprach die Bodenstation. Wie ein Mieter in der neuen Wohnung bahnten sich die Astronauten ihren Weg durch Unmengen gestapelter Kisten. "Um an irgendwelche Kabel hinter der Wandabdeckung zu gelangen, muss ich erst mal viel Kram zur Seite schaffen", schwante Krikaljow schon vor der Ankunft. Die Lage wird noch komplizierter. In den nächsten Monaten sollen Raumtransporter weitere Ausrüstung zur ISS bringen. (dpa)