Telekom
Italien: UMTS-Auktionsergebnisse gültig
Wettbewerbsbehörde stimmt zu
Die italienische Regierung hat das
Ergebnis der Auktion für die fünf UMTS-Mobilfunklizenzen
endgültig akzeptiert. Obwohl die Erlöse nach dem Ausstieg der
Bietergruppe Blu weit unter den Erwartungen lagen, teilte
Sprecher des Kommunikationsministeriums, Enzo Cheli, am Freitag
nach einer Komitee-Sitzung in Rom mit, die Regierung habe das
Ergebnis endgültig gebilligt und werde kein neues
Tenderverfahren ausschreiben.
Als nicht beendet gelten jedoch Untersuchungen zur Auktion,
die vier Tage nach ihrem Ablauf von Italiens Regierung
eingeleitet worden waren. Italiens Wettbewerbsbehörde führt seit
dem Nachforschungen zu möglichen Absprachen oder Geschäften der
UMTS-Bieter. Eine zweite Untersuchung überprüft derzeit, ob sich
die Bieter im weiteren Verlauf der Auktion irregulär verhalten
oder manipulierend eingegriffen hätten. Parallel dazu bereitet
sich Blu auf eine Gerichtsverhandlung gegen die italienische
Regierung vor, die Blu beschuldigt hatte, gegen die Regeln der
Auktion verstoßen und der Auktion dadurch ein frühzeitiges Ende
beschert zu haben. Die Regierung forderte Blue auf, eine
Strafgebühr von 2,1 Milliarden Euro zu zahlen.
Trotz Billigung der Auktionsergebnisse werden aller
Voraussicht nach Gerichtsverhandlungen und laufende
Untersuchungen dafür sorgen, dass Italiens Auktion weiterhin in
den Schlagzeilen bleibt. Bei der Versteigerung der UMTS-Lizenzen
vor über zwei Wochen wurden der italienischen Regierung rund 23
Milliarden DM geboten. Die Regierung hatte Erlöse von
umgerechnet 41 Milliarden DM erwartet. Der kleinste italienische
Mobilfunkanbieter Blu hatte im Laufe der Auktion seinen Ausstieg
erklärt, womit für die fünf Lizenzen nur noch fünf Bieter im
Rennen waren. Nach Angaben aus Bankenkreisen haben sich die
maßgeblichen Gesellschafter von Blu, die British Telecom
(BT) und der Fernstraßenbetreiber Autostrade,
nicht über eine Aufstockung des BT-Anteils einigen können. Damit
könnte es Blu an einer klaren Bietstrategie gefehlt haben, hieß
es.(Reuters)