Der vergleichsweise günstige Preis für die UMTS-Lizenzen werde sich positiv auf den Kurs der Aktie der Mutter Telekom Austria (TA) auswirken, erwartet Mobilkom Austria-Generaldirektor Boris Nemsic. Die Mobilkom sei ein wesentlicher Teil der TA-Gruppe und "ein greifbarer Teil der Wachstumsphantasie". Über den Lizenzpreis ist Nemsic "sehr glücklich". Österreich habe umgelegt auf den Preis pro Kunde das beste Verhältnis in ganz Europa. Das Versteigerungsergebnis entspreche den Gegebenheiten, so Nemsic. Weitaus höhere Erwartungen seien künstlich erzeugt worden: "Es gibt keine Luftblasen in der Telekom-Branche. Das hat sich jetzt gezeigt", sagte Nemsic. "Gerüchte unbegründet" Spekulationen, wonach es bei der Versteigerung Druck vom Bund auf sein bietendes Unternehmen gegeben haben soll, um den Preis nach oben zu treiben, wies Nemsic entschieden zurück. "Die Gerüchte sind absolut unbegründet - zumindest für die Mobilkom", betonte Nemsic. Der Marktführer habe eine klare Bieterstrategie gehabt und diese auch durchgezogen. So habe die Mobilkom bis Runde 10 alle drei Bietrechte behalten und erst dann auf eines verzichtet. Intervention Grassers? Nach einem Bericht der "Presse" soll Gerüchten zufolge Finanzminister Karl Heinz Grasser bei Nemsic als Chef der - noch mehrheitlich dem österreichischen Staat gehörenden - Mobilkom interveniert haben, um die Auktion noch einmal in Gang zu bringen. Laut "Presse" ging es bei den langen Diskussionen der Telekom Control Kommission (TCK) um das heiße Thema Absprache. Für Wirbel könnte auch ein Bericht der Zeitung gesorgt haben. Darin war ein - namentlich nicht genannter - Siemens-Mitarbeiter mit der Formulierung zitiert worden: "Wenn das nicht nach Absprache aussieht." Der Konzern wurde am Freitag mit Anfragen, ob es sich dabei um die offizielle Siemens-Meinung handle, bombardiert. Der Siemens-Vertreter hatte aber ausschließlich seine private Ansicht deponiert, so die Zeitung. "So wie die Auktion abgelaufen ist, gab es keine offensichtlichen Hinweise auf Absprachen", sagte der Telekom-Experte des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo), Hannes Leo, in der ZIB 1 am Freitag Abend. Er sprach von einer "inneren Logik", die für die Ergebnisse spreche. Das Auktionsergebnis sei angesichts der Bieterkonstellation erwartet worden, so Leo. (APA)