IT-Business
Schadenersatz wegen Microsoft-Produkten
Die kanadische Regierung muß an Corel Millionen zahlen, weil sie MS-Produkte bevorzugt hat
Die kanadische Regierung muß dem Office-Hersteller Corel Schadenersatz in
Höhe von 9,9 Millionen kanadischen Dollar
zahlen. Mit diesem Ergebnis endete jetzt ein Rechtsstreit zwischen Corel und
der kanadischen Steuerbehörde (Revenue Canada). Zu dem Verfahren war es
nach der Ausschreibung um die Neuanschaffung von Office-Pakten für 30.000
Computer der Steuerbehörde gekommen, bei dem Microsoft den Zuschlag
erhalten hatte. Mit der Begründung mangelnder Chancengleichheit hatte Corel
gegen den Software-Deal geklagt. Mit einer Ausnahme, so die Beschwerde
von Corel, seinen alle anderen Anbieter verpflichtet worden,
Kostenvoranschläge einzureichen. Lediglich Microsoft sei davon befreit
gewesen, da die Behörde bereits seit Jahren mit Software aus Redmond
arbeitet.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte ein kanadisches Wirtschaftsgericht
entschieden, daß Microsoft bei der Ausschreibung ungerechtfertig bevorzugt
wurde. Die Steuerbehörde erhielt die Auflage, Corel eine zweite Chance
einzuräumen. Dazu kommt es nun nicht mehr. Die Parteien einigten sich jetzt
außergerichtlich. Beobachter halten die monatelange Auseinandersetzung
dennoch für richtungsweisend. Den Behörden in Kanada sei vor Augen geführt
worden, daß Microsoft bei öffentlichen Ausschreibungen lediglich ein
Kandidat unter vielen sei. Das Argument, der weltgrößte Anbieter habe den
Zuschlag bekommen, reiche künftig nicht mehr aus. (heise)