Rom - Trotz der Bemühungen der italienischen Regierung um Einschränkung der Pensionsausgaben bleiben die Renten die Sorge Nummer eins im politischen Rom. Laut einem Bericht der EU-Kommission über die Entwicklung der Rentensysteme in den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten, die am Sonntag bekannt gegeben wurde, werden die Pensionsausgaben in Italien bis zum Jahr 2030 kontinuierlich wachsen und dann 15,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Derzeit betragen die Rentenausgaben noch 14,2 Prozent des BIP. Bis zum Jahr 2020 wird Italien das EU-Land mit den zweithöchsten Rentenausgaben sein. Danach sollte sich die Lage bessern. Italienische Experten zufolge könnte sich das Defizit der schwer verschuldeten nationalen Fürsorgeanstalt INPS bis 2003 verdoppeln. Dann werde die INPS-Verschuldung 107 Bill. Lire (55,3 Mrd. Euro/760 Mrd. S) betragen. Vor allem die Frühpensionierungen der Eisenbahner lasten negativ auf die INPS-Kassen. Regierungschef Giuliano Amato warnte vor den zunehmenden Pensionskosten. Laut seiner Rechnungen werden die Ausgaben für das veraltete und kostspielige Pensionswesen im laufenden Jahr über 3,5 Prozent wachsen. Eine weitreichende politische Diskussion tue daher not. (APA)