Wien - Die Geschwindigkeit eines Beitrittes zur Welthandelsorganisation WTO hänge zu einem großen Teil von der Bereitschaft des jeweiligen Landes ab, die Märkte für den Außenhandel und ausländische Investitionen zu öffnen und sich an die Spielregeln der WTO zu halten, sagte WTO-Generaldirektor Mike Moore am Montag bei einer von Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) und dem Joint Vienna Institute veranstalteten Konferenz in Wien. Er sei für eine Erweiterung der World Trade Organisation (WTO) um so zu einer wirklichen "Welt"-Handelsorganisation zu kommen. Die WTO-Mitgliedschaft sei keine politische Frage, sondern es gehe darum, die Vorteile eines freieren und transparenteren Handels zu sichern. Wie ein Beitritt zur EU könne auch die Mitgliedschaft bei der WTO bzw. die Aussicht darauf ökonomische Reformen beschleunigen. Damit könne auch ein Bremsen der Reformen vermieden werden, denn die Regeln seien für alle Mitglieder verpflichtend. Zudem könne die WTO-Mitgliedschaft für Länder in Krisenregionen Stabilität mit sich bringen. Russland und der Ukraine Innerhalb der osteuropäischen Reformstaaten seien Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien Gründungsmitglieder der WTO. Nach 1995 seien sieben weitere, Albanien, Bulgarien, Estland, Georgien, Kirgisien, Lettland und die Mongolei beigetreten. Litauen, Armenien und Moldawien stünden ebenso wie China kurz vor dem Beitritt. Im kommenden Jahr hoffe man Fortschritte mit den Beitrittsverhandlungen mit Russland und der Ukraine zu erzielen. Der WTO-Chef kündigte an, Anfang nächsten Jahres nach Russland zu reisen. (APA)