Innovationen
Stadt Wien auf dem Weg zum e-government
Ab sofort elektronische Bezahlung beim Parkpickerl möglich - Neue Internetplattform soll Magistrat kundenfreundlicher machen
Bereits seit fünf Jahren versorgt die Stadt Wien unter der Adresse "http://www.wien.at
" ihre Bürger mit Informationen im
Internet. Ab heute, Montag, wird auch die Möglichkeit der elektronischen Bezahlung in der Verwaltung angeboten. Vorerst beschränkt sich
der neue Service auf das Parkpickerl, das nun über Internet bezogen werden kann. Noch heuer soll das Angebot ausgeweitet werden,
erklärte Finanzsstadträtin Brigitte Ederer (S) in einer Pressekonferenz.
Federführend
"Wien ist österreich-, wenn nicht europaweit, federführend auf dem Gebiet e-government", freute sich Ederer. Mit dem Projekt Wiener
Electronic Commerce (WELCOM) unter der Adresse "http://www.wien.at/welcom", das Anfang 1999 gestartet wurde, wird der Service
ständig erweitert und verbessert.
"Die Stadt Wien hat relativ früh begonnen, den Einsatz von e-government und e-commerce zu überprüfen", erklärte Ederer. Ab sofort sei es
möglich, das Parkpickerl elektronisch zu beziehen. Die Bezahlung erfolge mittels Kreditkarte oder Onlineservice der Bank Austria oder der
Bawag. "Natürlich sind auch andere Banken eingeladen, mitzumachen, wenn sie uns diesen Service bieten können", so die Finanzstadträtin.
Ederer hob aber auch andere, bereits realisierte, Maßnahmen im Bereich e-government hervor. So sei es etwa schon möglich, die
Gewerbeanmeldung oder Steuererklärungen über das Internet vorzunehmen, öffentliche Ausschreibungen via World Wide Web zu lesen und
Vorschreibungen für Liegenschaften von Computer zu Computer zu erledigen.
Vorteile
Enorme Vorteile für Patienten und Ärzte soll der "Gesundheitsverbund Wien" bringen, bei dem alle Stellen, die an der
Gesundheitsversorgung und der Patientenbetreuung beteiligt sind, zu einem elektronischen Kommunikationsnetz zusammengeschlossen
werden. Derzeit läuft ein Pilotprojekt mit dem SMZ-Ost und rund 400 niedergelassenen Ärzten.
Mit dem "Gesundheitsverbund" soll es möglich werden, dass etwa das Spital bereits vor der Einweisung des Patienten elektronisch die
neuesten Röntgenbilder vom Radiologen erhält. Wenn der Patient das Krankenhaus verlässt, werden Befunde, Diagnosen und Therapien auf
Knopfdruck an den behandelnden Arzt weitergeleitet. Und auch Sozialdienste werden noch vor der Spitalsentlassung verständigt, wenn
etwa eine Heimhilfe benötigt wird.
Zum Zweck des Datenschutzes seien bei allen Maßnahmen Sicherheiten eingebaut, beruhigte Magistratsdirektor Ernst Theimer. Sein Ziel in
Wien sei, "nicht den Bürger, sondern die Daten wandern zu lassen". Künftig solle es möglich sein, dass man "an einer Stelle alles bekommt,
was man braucht". (APA)