Paris - Vor dem Hintergrund des stetigen Kursverfalls der Gemeinschaftswährung Euro hat der stellvertretende Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Christian Noyer, die dreijährige Übergangsfrist bis zur Ausgabe des Euro-Bargeldes verteidigt. Die Zeit zwischen der Einführung des Euro als Buchwährung Anfang 1999 und der Ausgabe der Euro-Münzen und -Scheine zum 1. Jänner 2002 sei sehr lange, aber nötig, sagte Noyer im französischen Rundfunksender Radio Classique am Montag. "Für viele Bürger der Euro-Zone bleibt der Euro etwas Theoretisches. Sie lesen in der Presse, dass der Euro fällt oder dass der Euro gegenüber dem Dollar schwach ist, dass er angegriffen wird...kurzum: nur schlechte Nachrichten", räumte Noyer ein. Bei einer schnelleren Einführung des Euro-Bargeldes würde die Gemeinschaftsdevise in der öffentlichen Meinung sicherlich besser dastehen. Der EZB-Vize verwies aber zugleich auf die Probleme, die bis zur Ausgabe des Euro-Bargeldes überwunden werden müssen. "Angesichts der enormen Arbeit, die das darstellt, kommen wir schnell voran", betonte er. "Wir müssen 14,5 Milliarden Geldscheine fertigen. Darüber hinaus müssen die Unternehmen ihre Buchhaltung auf den Euro umstellen. Das bereitet vielen Menschen eine Menge Arbeit." (APA)