Vatikanstadt - Der Vatikan hat die Gewinnung von Stammzellen aus menschlichen Embryonen als "moralisch nicht erlaubt" bezeichnet. Das geht aus einer Erklärung der Päpstlichen "Akademie für das Leben" hervor, die in mehreren Sprachen im Vatikan veröffentlicht wurde. In dem Text der Akademie heißt es, jeder menschliche Embryo sei von der Verschmelzung der Keimzellen an ein "menschliches Subjekt mit einer ganz bestimmten Identität". Daher habe er auch das Recht auf Leben. Da bei der Gewebezüchtung aus Embryonen diese zwangsläufig zerstört oder verstümmelt würden, sei dieser Akt "schwer unmoralisch und deshalb völlig unerlaubt". Der Text war auf Italienisch bereits am 24. August publiziert worden, nun verbreitete der vatikanische Pressesaal das Dokument in mehreren Sprachen, darunter auch auf Deutsch. Zusätzlich soll das Dokument auch auf der Web-site der Päpstlichen Akademie für das Leben verbreitet werden. In der Erklärung heißt es, keine gute Absicht, etwa in der medizinischen Therapie, könne einen solchen Eingriff rechtfertigen. Unerlaubt sei nicht nur die Herstellung und anschließende Zerstörung von Embryonen zu Forschungs- oder Therapiezwecken, sondern auch die Verwendung bereits bestehender Embryonen, die aus anderen Laboratorien übernommen oder angekauft würden. Mit Nachdruck unterstützt die Päpstliche Akademie die medizinische Forschung zur Züchtung von Gewebe aus nicht-embryonalen menschlichen Stammzellen, etwa aus der Nabelschnur. Dies sei der "vernünftigste und menschlichste Weg", um zu neuen Fortschritten in der Medizin zu gelangen und leidenden Menschen neue Hoffnung auf Heilung zu geben. (APA)