Wien - Diesen Donnerstag wählen die Angestellten der Bank Austria (Aktiengesellschaft) ihren Betriebsrat neu. In der größten der insgesamt 50 BA-Betriebsratskörperschaften, für Wien und Umgebung, sind heuer knapp 7.000 Bankangestellte wahlberechtigt. Im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren gibt es hier als Folge der CA-Teilintegration rund ein Drittel neue Wähler für die BA-Belegschaftsvertretung. Bei der letzten BA-Betriebsratswahl im November 1996 fuhr die Liste der sozialdemokratischen Fraktion, "Hedi Fuhrmann und ihr Team", in Wien und Umgebung mit damals 6.079 Wahlberechtigten und knapp 90prozentiger Wahlbeteiligung 83,4 Prozent der abgegebenen Stimmen ein. Sie erhielt 22 von insgesamt 26 Mandaten. Auf die ÖAAB/FCG/Unabhängigen-Liste "Preloznik und sein Team" entfiel damals ein Stimmanteil von 16,6 Prozent. Die Wahllokale schließen am Donnerstagabend um 18 Uhr. Die Stimmauszählung sollte um 20 Uhr zu Ende sein. Fuhrmann zuversichtlich Der seit April 1994 amtierenden Betriebsratschefin Hedwig Fuhrmann wird auch heuer wieder eine heraus ragende Ausgangsposition zugeschrieben. Für sie ist der heurige Wahltermin "besonders wichtig", da er in eine Zeit von Veränderungen und Verunsicherungen im Vorfeld eines Zusammenschlusses falle, wie Fuhrmann feststellte. Zum bevorstehenden Merger der Bank Austria mit der bayerischen HypoVereinsbank (HVB) sagt Fuhrmann, dass die Belegschaftsvertretung "alles unternommen" habe, um alle Interessen der Mitarbeiter stark zu vertreten. Da könne sie sich selbst jederzeit in den Spiegel schauen und den Mitarbeitern in die Augen. Mit diesem "persönlich guten Gefühl" stelle sich sich jetzt wieder den Wahlen. Mächtigste Frau in der Bank Fuhrmann wurde, wie berichtet, früher wiederholt als die mächtigste Frau in der Bank bezeichnet. Auch beim Deal BA/HVB - der als so genannter "Merger auf Aktionärsebene" die Betriebsratsmitbestimmung in der BA automatisch reduziert - hat die Belegschaft ein Vetorecht gegen eine operative Fusion (upstream merger) behalten, außerdem setzte Fuhrmann durch, dass der Betriebsratsfonds der Bank Austria von der Anteilsverwaltung Z (AVZ) 600.000 künftige HVB-Aktien im Wert von fast einer halben Milliarde Schilling bekommt. Diese Aktienübertragung soll Anfang 2001 erfolgen. (APA)