Birmingham - EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing ist nach eigenen Worten davon überzeugt, dass der Eurokurs angesichts stabiler Preise und guter Wachstumsaussichten der Euro-Zone steigen wird. Zugleich seien aber weitere Strukturreformen notwendig, sagte Issing am Dienstag in Birmingham laut im voraus verteiltem Redetext. Er sei zunehmend optimistisch, was die langfristigen Wachstumsaussichten in der Euro-Zone angehe. Damit der gegenwärtige zyklische Aufschwung zu einer Periode des nachhaltigen inflationsfreien Wachstums werde, seien unter anderem Haushaltsdisziplin der Regierungen, Preisstabilität sowie weitere Lohnzurückhaltung entscheidend. Ausnutzung der neuen Technologien "Alle diese Faktoren werden eine bessere Ausnutzung der neuen Technologien und der Wachstumsmöglichkeiten erlauben", sagte Issing. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde sich weiter auf den Erhalt der Preisstabilität konzentrieren. Es könne eingewendet werden, dass der schwache Wechselkurs des Euro im starken Gegensatz zu dieser Botschaft stehe, sagte Issing. Issings verbaler Unterstützung waren am Montag und am vergangenen Freitag einseitige Stützungskäufe der EZB für den Euro vorausgegangen, die der Währung aber keine nachhaltigen Kursgewinne beschert hatten. Die Notenbank hatte die Eingriffe mit ihrer Sorge über die Auswirkungen des schwachen Euro auf die Weltwirtschaft und die Preisentwicklung im Inland begründet. (APA/Reuters)