Wien - Der Auslandsarm der Bank Austria-Gruppe, die Bank Austria Creditanstalt International (BA/CA-I), ist mit der Bank Austria fusioniert worden. Die Firmenbucheintragung wurde Dienstag um Null Uhr wirksam. Schon vor der bis Mitte November in Aussicht gestellten EU-Entscheidung zum Zusammenschluss der Bank Austria (BA) mit der bayerischen HypoVereinsbank (HVB) wurden Österreich intern einige komplizierte Umgründungen wirksam, um die Bank Austria als künftigen Teilkonzern in die Münchener Großbank HVB eingliedern zu können. HVB und BA bilden dann zusammen den drittgrößten Bankkonzern Europas. Juristisches Vehikel Kurzfristig ist die kleine niederösterreichische Sparkasse Stockerau - als juristisches Vehikel - zur neuen Trägergesellschaft von Österreichs größter Bank geworden. Dabei ging der gesamte Bankbetrieb der Bank Austria mitsamt der im Auslandsarm befindlichen Bankentöchter außerhalb Österreichs - außer der US-Tochter und der ebenfalls 100prozentigen BA-Tochtersparkasse Stockerau selbst - auf die Sparkasse Stockerau Aktiengesellschaft über. Die Sparkasse Stockerau ist eine nicht börsenotierte Sparkassen-AG. Mit Dienstag wurde der Geschäftsbetrieb der bisherigen Bank Austria (Alt), die nun als "BA Holding AG" firmiert, in die Sparkasse Stockerau abgespalten, die zeitgleich ihren Firmenwortlaut auf "Bank Austria Aktiengesellschaft (Neu)" änderte. Mit der heute gleichfalls gesellschaftsrechtlich wirksam gewordenen Verschmelzung der Bank Austria Creditanstalt International AG (BA/CA-I) auf die Bank Austria-Neu ging die Steuerung des internationalen Geschäfts der Bank Austria-Gruppe zur Gänze an die BA-Neu. Schon am vergangenen Samstag, dem 4. November, wurde die 100prozentige Beteiligung der Bank Austria AG an der Creditanstalt (CA) in "Stockerau" eingebracht. Die Zwei-Marken-Strategie in Österreich werde "selbstverständlich fortgeführt", so die Bank Austria. Next steps Weitere Schritte folgen erst nach der Genehmigung der Bankenehe mit den Bayern durch die EU-Behörden: Dann wird die BA Holding AG ihre 100prozentige Beteiligung an der Bank Austria-Neu in die HVB einbringen. Als Gegenleistung erhält die BA Holding 114 Mill. neue HVB-Stückaktien. Abschließend wird die BA Holding AG auf die BA-Neu verschmolzen, womit das Zwischenkonstrukt erlischt. Damit erst erhalten die bisherigen Aktionäre der BA Holding AG (also die bisherigen Aktionäre der Bank Austria) für ihre Bank Austria-Stämme im Austauschverhältnis 1:1 HVB-Stammaktien. Das soll im ersten Quartal 2001 passieren. (APA)