Nürnberg - Unter dem Einfluss des anhaltenden Herbstaufschwungs ist die Arbeitslosigkeit im Oktober auf den niedrigsten Stand seit November 1995 gesunken. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) in Nürnberg verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Monat auf 3.611.000. Dies sind 73.800 weniger als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren in Deutschland noch 272.300 Arbeitslose mehr registriert. Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) sprach von einer "Bilanz, die sich sehen lassen kann". "Es zeigt sich, dass wir im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit erneut ein gute Stück vorangekommen sind." Die Erwerbslosenquote ging binnen zwölf Monaten um 1,0 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent zurück. Das Ungleichgewicht zwischen Ost- und Westdeutschland blieb auch im Oktober kaum unverändert. Der Präsident der Bundesanstalt, Bernhard Jagoda, führte den vergleichsweise stärksten Rückgang in einem Oktober seit der deutschen Wiedervereinigung unter anderem auf den anhaltenden Konjunkturaufschwung zurück. Auch eine Ausweitung der Arbeitsmarktpolitik spiele eine Rolle. Vergleichsweise gering veranschlagte Jagoda den Einfluss des Altersaufbaus der deutschen Bevölkerung auf den Arbeitsmarkt. Angesichts der jüngst festgestellten zunehmenden Erwerbsneigung etwa von Frauen spiele die wachsende Zahl älterer aus dem Berufsleben ausscheidender Bundesbürger nur eine geringe Rolle. (APA/dpa)