Barcelona - 54 nationale Meistertitel und 17 Europapokalsiege haben der FC Barcelona, Juventus Turin und Manchester United insgesamt auf dem Konto, doch in der Champions League droht den Renomierklubs das frühe Aus. Im allerschlimmsten Fall könnten Juve, ManU und Barca sogar das Auffangbecken UEFA-Cup verfehlen. Die schwierigste Ausgangssituation findet Barcelona vor, 1992 erster Triumphator in der damals neu eingeführten Champions League. Ein Sieg im Nou Camp gegen den türkischen Vizemeister Besiktas Istanbul allein reicht dem 16-maligen spanischen Titelträger in der Gruppe H nicht zum Einzug in die Zwischenrunde. Gleichzeitig muss Konkurrent Leeds United beim bereits für die Zwischenrunde qualifizierten AC Milan verlieren. "Das Ausscheiden wäre eine Katastrophe", sagt Barcelonas Präsident Joan Gaspart, der vor der Saison 1,2 Milliarden Schilling in neue Stars investierte (verlor allerdings Figo an Real). Er vertraut offensichtlich nicht so ganz auf die freiwillige Schützenhilfe der Italiener. Angeblich bietet Barca dem AC Milan 35 Millionen Schilling für einen Sieg gegen Leeds. Beide Vereine dementieren zwar die Offerte, doch Jose Mari, Spanier in Diensten Milans, hätte mit der zusätzlichen Prämie keine Probleme: "Wenn wir gewinnen und dafür Geld bekommen, ist das doch nicht illegal." Personell hat Barcelona einige Probleme. Voraussichtlich fallen die Niederländer Patrick Kluivert, Marc Overmars und Boudewijn Zenden verletzt aus. Immerhin aus eigener Kraft kann sich Manchester weitere Champions-League-Millionen sichern. Mit einem Sieg gegen Dynamo Kiew hätte der Europapokalsieger der Landesmeister von 1968 und 1999 zehn Punkte und damit unabhängig vom Ausgang der zweiten Begegnung zwischen dem PSV Eindhoven und RSC Anderlecht zumindest Platz zwei sicher. "Jeder United-Fan kennt bereits das Ergebnis, es wird ein Sieg sein", tönt Sir Alex Ferguson, der fast auf den Tag genau vor 14 Jahren sein Amt als Teammanager in Old Trafford angetreten hatte. Der Trainer-Altmeister muss auf jeden Fall auf die verletzten Paul Scholes und Jaap Stam verzichten, auch der Einsatz von Nicky Butt und Superstar David Beckham ist fraglich. Keine Spielereien Die beste Ausgangssituation hat Juventus. Selbst ein Unentschieden beim griechischen "Vize" Panathinaikos Athen reicht zum Weiterkommen, wenn nicht der Hamburger SV den bereits qualifizierten spanischen Champion La Coruna schlägt. Doch auf derartige Rechenspiele will sich niemand einlassen. "Wir müssen gewinnen, und wir werden gewinnen", behauptet Trainer Carlo Ancelotti. Die gesperrten Stars Zinedine Zidane und Edgar Davids muss er allerdings vorgeben, sie werden durch Antonio Conte und Alessandro Del Piero ersetzt. Was auch nicht übel ist. (sid/red)