Köln/Raanana - Das weltweit erste "Museum für verfolgte Kunst" soll ab 2003 in der israelischen Stadt Raanana bei Tel Aviv entstehen. Kernbestand des Hauses wird eine umfangreiche Kunstsammlung aus Köln, die das Sammler-Ehepaar Kenda und Jacob Bar-Gera während der vergangenen 30 Jahre zusammengetragen hat. Die Kollektion umfasst mehrere hundert Kunstwerke ehemals verfolgter und verbotener Künstler vor allem aus der Sowjetunion, aber auch "entartete" Kunst aus Nazi- Deutschland und Arbeiten aus Franco-Spanien, teilten die Sammler am Mittwoch Köln mit. Die private Kunstkollektion des 1963 aus Israel nach Köln gekommenen Ehepaares war in den vergangenen Jahren bereits in zahlreichen Museen Deutschlands, in Italien und Rußland ausgestellt. Besondere Aufmerksamkeit erregten die Werke russischer Nonkonformisten bei ihrer ersten Ausstellung 1996 in St. Petersburg und Moskau. Die Gemälde, Zeichnungen und Grafiken heute namhafter russischer Künstler wie Ilya Kabakov, Wladimir Nemuchin oder Eduard Schteinberg waren seit 1966 auf verdeckten Wegen über Kuriere in den Westen gelangt. Zur Sammlung gehört auch ein großer Bestand an Kunstwerken russischer Konstruktivisten sowie deutscher abstrakter Künstler wie Walter Dexel oder Otto Nebel und des Bauhaus-Umfeldes. Unter den spanischen Werken finden sich bildnerischer Arbeiten des Dichters Federico Garcia Lorca. (APA/dpa)